Wein, Weib, und Gesang: Scapulas Ankunft in Iscalis
Die Reise war verdammt lang gewesen. Am liebsten hätte ich ja auch darauf verzichtet. Inzwischen hatte sich auch mein größter Zorn auf meinen Vater gelegt. Dennoch würde ich ihm das so schnell nicht verzeihen, dass er mich an den Arsch der Welt verfrachtet hatte. Ausgerechnet auch noch zu meinem älteren Bruder Decimus, dem alten Streber. Als wenn Britannia nicht schon schlimm genug gewesen wäre. Wenigsten hatte ich Ganymed und Asarea, meine beiden Sklaven mitnehmen können. Die beiden taten ihr Bestes, mich zu unterhalten, während wir eine halbe Ewigkeit im Reisewagen unterwegs war. Ganymed war es dann auch, der mir half, als ich mir bei der Überfahrt nach Britannia die Seele aus dem Leib gekotzt hatte. Als ich dann das Land sah, in dem ich mich in der nächsten Zeit aufhalten sollte, hätte ich eigentlich einfach weiter kotzen können. Wildnis, nichts als Wildnis. Außerdem schiffte es gefühlt ständig oder man fand sich im Nebel wieder. Außerdem war es arschkalt hier. Zwar meinte Ganymed, das würde daran liegen, da wir gerade Winter hätten. Doch ich machte mir keine großen Hoffnungen, dass der Sommer irgendwie besser werden würde.
Nach einigen Tagen dann erreichten wir endlich Iscalis. Das Kaff war natürlich nicht ansatzweise mit Rom vergleichbar. Aber es war ein Funke von Zivilisation. Na ja, man hatte ja schon Pferde kotzen sehen! Der erste dieser Funken, der zu mir übersprang war eine Taberna, die dann auch gleich 'zum weißen Pferd' hieß. Wenn das kein Zeichen war! Da ich die Hackfresse meines lieben Bruders noch früh genug sehen würde, beschloss ich ganz spontan, dort erst mal einzukehren.
"Salvete!" Gefolgt von meinen Sklaven betrat ich die Schankstube und hielt nach einem freien Platz aus. Der fand sich schließlich in einer Ecke. Dort nahmen wir erst mal Platz und warteten, was der Tag so bringen würde Das hieß, meine Sklavin Asarea und ich nahmen Platz. Ganymed schickte ich indessen zu meinem Bruder, um meine Ankunft anzukündigen. Es gab doch nichts schöneres, sich nach der Ankunft in ein gemachtes Bett zu legen und die Vorzüge seiner Sklavin zu genießen.