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Ich kam mit Baby Úna in einem Tuch vor meine Brust gewickelt in meiner blauen Priesterinnenrobe und geflochtenem Haar aus der kleinen Hütte, die ein Stück rechts von Gildas Heim lag. Gilda war gerade vom Wasserholen zurückgekehrt und eigentlich sollte sie sich jetzt umziehen und mit mir zur Quelle gehen, aber stattdessen standen plötzlich zwei Männer und eine Frau vor ihrer Hütte.
Zumindest wirkte die Gruppe nicht bedrohlich, sondern suchte nach Obdach, wie ich den Worten des einen Kerls entnehmen konnte. Gilda runzelte ein wenig die Stirn, was sie immer tat, wenn sie nicht ganz verstand. Sie sprach nur wenig Latein und mein Latein war wesentlich besser. "Ich kümmere mich um die Gruppe, Gilda. Sie wollen nur Obdach." sagte ich zu der älteren Priesterin auf Keltisch. Diese nickte mir leicht zu und ich wandte mich wieder der Gruppe an Personen zu.
"Hallo Sonnwin, Durs und Stella" begrüßte ich die Gruppe auf Latein. Mein Latein war nicht absolut fehlerfrei, aber geübt und mein Akzent nicht zu stark. Meine Zwillingsschwester Deirdre und ich hatten uns immer mit den Händlern unterhalten, die oft nach Eriu - oder Hibernia wie es die Römer nannten - kamen. "Ich bin Priesterin Dierna und dies ist Priesterin Gilda, die Hüterin dieses Heiligtums. Wenn ihr nur friedliche Wanderer seid, dann gewähren wir euch gerne Obdach. Die Göttin ist immer freigiebig mit ihrer Gastfreundschaft."
Ich wiegte das Baby ein wenig, das im Halbschlaf gluckste. "Benötigt ihr nur eine Unterkunft oder auch Verpflegung? Ersteres findet ihr im Gemeinschaftshaus - zweiteres im Dorf östlich von hier. Den weg zum Gemeinschaftshaus zeige ich euch gerne."