Der Arbeiter sprach tatsächlich Latein. Er musste jedoch neu sein, denn auch wenn er vor Schmutz stand und man roch, dass er schwere Arbeit geleistet hatte, haftete ihm diese Unterwürfigkeit der Männer, die man durch Schläge und die Minen selbst gebrochen hatte, noch nicht an. Die meisten waren ja lebende Tote; Rom würde noch das letzte bisschen aus ihren Muskeln herauspressen, bevor sie endgültig in die Grube geworfen wurden.
Balventius hatte ihm Verfügungsgewalt über die Arbeiter gegeben, er brauchte nicht zu fragen, ob er diesen Sklaven haben durfte:
"Madoc, ich bin Pytheas, der Medicus hier. Du machst mir den Eindruck, dass du verständig bist und kein wildes Tier, daher möchte ich mit dir etwas besprechen",
aber zunächst würde er ihm Gutes tun. Es gab nichts Überzeugenderes als Wohltaten. Er wandte sich an die Wachen:
"Lasst den Mann sich baden. Gebt ihm was Vernünftiges zum Anziehen. Und dann bringt ihn zu mir ins Krankenquartier"
Er warf einen Blick auf Madoc. Von der Statur her konnte er ein keltischer Krieger sein; einer, der sich nicht schnell unterwarf. Pytheas brauchte auch keine Unterwerfung, er brauchte in diesem Fall Kooperation. Trotzdem: Sicher war sicher.
"Sollte er irgendwie Ärger machen, versuchen zu fliehen oder dergleichen, peitscht ihn aus. Aber tötet ihn nicht. Tot nützt er mir nichts", fügte der Grieche an:
"Bis später Madoc" >>>