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Stella & Sonnwin: Von Iscalis zu den Heiligen Quellen
01-30-2023, 03:13 PM,
Beitrag #7
RE: Stella & Sonnwin: Von Iscalis zu den Heiligen Quellen
"Ich werde jedes unserer Kinder anerkennen und lieben, ganz gleich was sie sind", versprach ich. Und dann, ja dann zeigte ich Stella, was es bedeutete, wenn ein Chatte sein Mädchen liebte. Ich zeigte es meiner schönen Römerin hundert, ja tausend Mal, wenn man die Küsse mitzählte, und die lieben Worte und all die Liebkosungen. 
Das Feuer brannte herunter. Der Jäger Orion am Himmel verblasste, und eine dunstige Sonne schob sich über den Horizont. Wir schliefen eine Weilchen - ich hielt Stella im Arm- , und wir erwachten erst, als die Sonne dann auch schon hoch am Himmel stand. Der Morgendunst hatte sich verzogen; die Luft war hell und klar.
 Der gute Durs war noch nicht zurück gekehrt, doch ich war mir sicher, dass er in Rufweite geblieben war.
Ich nahm den Trinkbeutel und holte Wasser aus einem nahgelegenen Rinnsal; dann ging ich in die Hocke und betrachtete meine schlafende Stella:
"Guten Morgen", sagte ich leise. Dann dachte ich an das, was mir Stella gestern gesagt hatte. Ich wusste natürlich, dass sie wohlhabend war. Aber wie wohlhabend wusste ich nicht. Es war mir  auch gleich, aber es machte mir Sorgen. Eine reiche Römerin würde Begehrlichkeiten wecken, wenn jemand auch nur ahnte, wer und was sie war. 
Ich umwickelte den Geldsack mit meiner Decke, damit seine Existenz nicht durch das Klimpern verraten wurde, und befestigte ihn an Bernjans Sattel. Da schob sich das Gesicht Durs durch die Blätter, und er grinste und nickte.
Der lieben Gerwina war es gedankt, dass der Vorratssack noch gefüllt war, denn ich hatte einen Bärenhunger. Zumindest die nächsten Tage waren wir nicht auf Mosam angewiesen.

"Wir brechen in der Abenddämmerung auf", sagte ich. So taten wir es. Bernjan sah wie ein Luchs im Dunkeln, doch ich musste ihn führen, denn wir hielten uns fernab der befestigten Straßen. Manchmal mussten wir einen großen Umweg gehen, manchmal gelang es uns, mit unserer Axt einen Weg zu bahnen. Stella saß auf Bernjans Rücken, aber auch sie musste absteigen, wenn es durch das Dickicht ging, damit ihr keine Äste und Zweige ins Gesicht schlugen. So waren wir zwei Nächte unterwegs, und tagsüber ruhten wir.
Erst ab der dritten Nacht, als wir schon weit von Iscalis entfernt waren, wagten wir uns auf einen begangenen Pfad. Ab da ging es schneller vorwärts. Wir mussten in der Nähe der Heiligen Quellen sein.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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RE: Stella & Sonnwin: Von Iscalis zu den Heiligen Quellen - von Publius Gabinius Secundus - 01-30-2023, 03:13 PM

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