RE: Die Barracken der Minenarbeiter
Nichts, aber auch rein gar nichts deutete darauf hin, dass dieser Tag auch genauso enden würde, wie jeder zuvor seit ich hier war. Müde und verdreckt kehrte ich nach einem langen Arbeitstag zurück in die Baracke. Nun konnte ich meinem Vater nachfühlen, wenn er manchmal über Rückenschmerzen geklagt hatte. Doch bevor ich mich von der Arbeit ausruhen konnte, wollte ich mich waschen. Auch wenn die Römer uns Barbaren schimpften, so gab es doch gewisse Prioritäten, die selbst an einem widrigen Ort, wie es die Minen waren, ihre Gültigkeit hatten. An meinem Schlafplatz angekommen, suchte ich nach einer sauberen Tunika, die ich nach dem Waschen anziehen wollte.
Dass plötzlich ein Raunen in der Baracke um ging, als ein Fremder in Begleitung zweier Wachen dieselbe betrat, um sich umzuschauen, erregte nicht wirklich meine Aufmerksamkeit. Ich war einfach nur Müde und wollte nur meine Ruhe! Selbst dieser Fremde fiel mir erst auf, als ich mich wieder erhob, um nach draußen zur Wassertonne zu gehen. Jedoch kam ich nicht soweit, denn ganz unvermittelt sprach er mich an. Erst jetzt musterte ich ihn von Kopf bis Fuß, bevor ich antwortete. Vom Aussehen her konnte es sich um einen Römer handeln. Allerdings war ich mir nicht ganz sicher. Eines aber war gewiss, der Kerl gehörte nicht zu den Minen.
Ich nickte schließlich auf seine Frage hin. „Madoc. Mein Name ist Madoc, “ antwortete ich müde. „Wer will das wissen?“ Für gewöhnlich interessierte sich hier niemand für die Namen der Sklaven.
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