RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
In Deirdres Gegenwart hatte sich Saturninus immer frei und entspannt gefühlt. Dieses Gefühl kehrte nun zurück, als sie vor ihm stand, frisch gebadet und umgezogen, und er hätte sie am liebsten in seine Arme gerissen und geküsst. Aber er beherrschte sich - er war nun gerade ihr Dominus, und sie eine Sklavin, die sich rufschädigend verhalten hatte. Ob mit oder ohne Absicht, sie hatte an einer staatsfeindlichen Aktivität teilgenommen. Er hatte sie aus dem Kerker holen müssen. Und noch schlimmer: Vor Iulius Cato, seinem Konkurrenten aus Kindertagen, zu Kreuze kriechen.
In ihm mischten sich Wut und dann doch wieder Zärtlichkeit, als er sie ansah. Er hatte es nicht vermeiden können, sie gerne zu haben. Er hatte sich eingeredet, ihre Dienste zu benutzen wie er andere Dienste benutzte, aber das erklärte nicht, weshalb sein Herz nun schneller schlug, weil sie wieder da war. Sie war seine Brigantia, und er hoffte so sehr, dass sie zu ihm zurück gekommen wäre, auch ohne Kerker....
Er blieb sitzen, und sie musste stehen.
"Hast du mir etwas zu sagen, Brigantia?", fragte er: "Sag du mir in eigenen Worten, was geschehen ist" Seine Stimme war ruhig, doch ihr Götter, wie sehr musste er an sich halten.
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