(01-05-2023, 01:49 PM)Claudianus Linos schrieb: Der Schwall frische Luft richtete ein Chaos in meinem Kopf an. Wieso war ich drausßen? Ich wollte doch mit meinem Freund reden. Da erst sauste, das was Pytheas gesagt hatte in meinem Kopf vorbei. Entsetzt schrie ich auf. „Nein!“ Ich riss mich los und wollte zurück. „Nicht nach Hause, ich werde wieder Sklave, die Abreibung erfolgt ja noch. Du bist doch mein Freund? Warum machst du das?“ * Vorwurfvoll jammerte ich und setzte mich auf den Boden. Meine Ellebogen stützte ich auf die angewinkelten Knie und stützte meinen Kopf auf die Handfläche. „Alles ist vorbei, kommen jetzt die Bleiminen?“
Linos war betrunken und sah die Dinge zweifellos dramatischer als sie waren. Pytheas wusste, dass es keinen Zweck hatte, mit Betrunkenen zu diskutieren; alleine er versuchte es dennoch: " Wieder Sklave werden? Bleimine? Nein, so etwas gäbe es nur bei grobem Undank. Hast du versucht, deinen ehemaligen Herren zu ermorden? Ihn zu betrügen oder zu verraten? Nein, nichts von alledem. Du hast Post gelesen. Und richtig, das war nicht in Ordnung. Der Consular wird dich zweifelsohne im angemessenen Rahmen bestrafen. Solange kannst du ihm nur durch doppelten Fleiß und Arbeitseifer beweisen, dass du ein würdiger Claudianus bist. Nicht, in dem du dich hoffnungslos zudröhnst"
Linos setzte sich auf den Boden und bot ein Bild des Jammers. Pytheas ging vor ihm in die Hocke: "Lieber Freund, am besten gehen wir zu mir nach Hause in die Villa Octavia, wenn du nicht zu den Claudiern möchtest. Da kannst du dich ausschlafen"
Er schaute etwas nachdenklich drein: " Draußen reiche ich dir erstmal eine Gänsefeder. Dann wird gebrochen, Linos, um den Wein wieder loszuwerden. Aber nicht hier drin. Wir wollen der werten Iuventia Helena nicht mehr Arbeit machen, als sie ohnehin schon hat"
Der letzte Satz war ihm ernst. Wehe, Linos, du übergibst dich hier in der Taberna bei Helena.