Pytheas nickte, als er zuhörte: "Ja, ich suche noch ein geeignetes Haus oder eine Wohnung für meine Praxis hier in Iscalis"
Schwangerschaft und Geburt waren jedoch Ereignisse, die die Frauen für gewöhnlich unter sich ausmachten, und zu denen nur ganz selten ein griechischer Medicus zu Rate gezogen wurde. So gab es theoretische Abhandlungen von berühmten Ärzten über Frauenheilkunde, doch Pytheas bezweifelte, dass sie aus der Erfahrung heraus verfasst worden waren; zu abstrus waren manche Behauptungen.
Allerdings waren auch Hebammen höchst unterschiedlich begabt, dachte Pytheas, und alte Frauen haben zwar große Erfahrung, doch dafür lässt das Augenlicht nach:
"Und wirst du während deiner Zeit von dieser Neria Urbica betreut? Oder von jenem Kräuterweib... einen halben Tag Fußmarsch, sagtest du? Ich wäre an einem beruflichen Austausch sehr interessiert."
Er verachtete die Heilkundigen anderer Völker nicht, und bestimmt kannte die Kräuterfrau die eine oder andere nützliche Heilpflanze, die in dieser Provinz zu finden war.
Aber obgleich die Wirtin auskunftsfreudig schien, wollte der Grieche sie nicht mit dem Ausführen seiner eigenen Pläne von ihrem Tagewerk fernhalten.
Als Iuventia Fabata mit seiner Bestellung zurückkehrte, lächelte er sie erfreut an: "Alles sieht großartig aus, ich liebe Pilze. Danke. Und ich nehme bitte noch einen Becher vom Gerstenbier. Heute ist so warm, man könnte sich am Nil glauben und nicht am Isca- Fluss - Eine Frage, werte Iuventia Fabata, vermietest du vielleicht auch Gästezimmer?"
Die Taberna "Zum weißen Pferd" schien zumindest nach dem, was er in dieser kurzen Zeit beurteilen konnte, den hygienischen Ansprüchen des Medicus zu genügen.