(12-26-2022, 12:47 PM)Didia Corona schrieb: Corona war jetzt seit ein paar Tagen in Iscalis und es gefiel ihr hier.
Eine aufstrebende Stadt, nicht zu groß aber auch nicht zu provinziell, fand sie.
Wichtig war für sie nur das sie weit weg von Rom war, es etwas Leben hier gab und sie sich hier vielleicht ein gutes neues Leben aufbauen konnte.
Das Wagenrennen auf dem Marsfeld vor der Stadt war genau der richtige Ort um das erste mal öffentlich sich zu zeigen. Alles was Rang und Namen hatte würde hier anwesend sein und doch war es auch auf seine Weise anonym.
Serafina hatte den ganten Vormittag damit zugebracht ihre Herrin herauszuputzen, die dunklen Haare waren und in der neusten Mode aus Rom hochgesteckt, dicke Locken umschmeichelten ihr zartes Gesicht.
Dieses war nur zart geschminkt, Corona mochte es nicht wie eine angemalte Puppe auszusehen doch auch sie achtete darauf, das nicht ein eventuelle erste Fältchen zu sehen war und auch ihre restlicher Teint eben und hell war.
Sie trug eine edle weiß lange Tunika mit Goldfäden durchwebt, darunter hatte sie eine warme wollene Untertunika und ausnahmsweise auch Strümpfe an.
Die Stola war ebenfalls Schneeweiß und zeichnete sich mit dem gleichen goldenen Rand am unteren Rand aus, wie auf ihrer Tunika.
Ihre Ohren schmückten goldene, fein ziselierte Ohrringe die in einem blauen Topastropfen endeten. An ihren Armen klimperten unzählige reifen und an ihren feinen, schmalen Fingern schimmerte nur ein einzelner Ring.
Eine Tragestuhl hatte sie und Serafina, begleitet von ihrem Leibwächter Bo, zu dem Rennplatz gebracht und Corona betrat jetzt die Loge.
Sie blieb am oberen Rand stehen und sah sie das Treiben vor sich an.
Auf den einfachem Plätzen rechts und links hatte sich das einfache Volk von Iscalis eingefunden. Ein paar junge Leute schrien vor Begeisterung und feuerten die Fahrer an.
Corona war es egal wer da für und wer am ende gewann, sie kannte eh niemanden davon und für sie war das ganze sowieso nur eine gesellschaftliches Ereignis auf dem man sich zeigen sollte.
Vor ihr in der Loge gab es viel interessantere Leute, die sie alle auch noch nicht kannte.
In der Mitte der Loge war deutlich der Platz des Ausrichters, sein Interesse war aber gerade nicht auf das Rennen gerichtet sondern auf eine Gruppe von jungen Frauen und sein Blick lies vermuten das er mit etwas nicht zufrieden war.
Ein weiterer Mann, sie musste fast schon lachen als sie sein anmaßenden Blick bemerkte und vermutete das er es war der das Unbehagen des anderen ausgelöst hatte.
Jetzt war sie sicher, hier war sie richtig.
Sie liebte es wenn Intrigen im Gang waren, irgendwie konnte man aus so etwas immer was herausschlagen.
Hinter ihr wurde es jetzt unruhig, eine Familie war eingetroffen und der Mann wiess etwas unwirsch seine Familie zurecht.
Corona wich ihm aus um nicht mit ihm zusammen zu stoßen, das würde ihr gerade passen das so ein tumber Rüpel sie die Stufen runterstolpern lies.
Sie wollte einen erhabenen und sicheren Auftritt vor der Elite der Stadt.
Ich bemühte mich, nicht mehr in die Richtung von Iulius Cato zu blicken. Daher sah ich nach hinten und wurde einer Dame gewahr, die die Kleidung einer Patrizierin oder eine sehr reichen Plebejerin trug, die jedoch niemand zu kennen schien. Sie stand da und sondierte die Lage. Ich war während meiner Reise an so vielen Orten fremd gewesen, dass ich wusste, wie dumm und verlassen man sich als Neue vorkommen konnte.
Ich winkte Anaxarete zu mir:
"Anaxarete, siehst du die Herrin mit der goldverzierten Tunika und Stola, die gerade dort oben stehen geblieben ist. Sie scheint hier in Iscalis neu zu sein. Gehe zu ihr und frage sie, ob sie nicht ein paar jungen Römerinnen Gesellschaft leisten möchte",
ich schaute Zustimmung erbittend zu Serena, die gewiss einverstanden war. Serena war gutherzig. Eigentlich wäre so eine Einladung einer der Aufgaben einer claudischen Hausherrin gewesen. Aber es gab in der Villa Claudia keine Matrona. Es gab ja nur uns.
Als Anaxarete schon gehen wollen: "Ja, liebe Herrin", da winkte ich sie noch einmal zurück:
"Doch sage nicht, dass ich dich schicke. Sie soll sich nicht wegen des Namens Claudia verpflichtet fühlen, herzukommen"
Anaxarete ging zu Didia Corona hin und neigte leicht den Kopf. Sie sprach immer noch schlecht Latein, deshalb bediente sie sich der griechischen Sprache:
"Chaire Herrin, wenn Du weibliche Gesellschaft wünschst, so bitte ich dich, mich zu den jungen Damen da vorne zu begleiten", sagte sie.
Das ihre Herrin Claudia Sabina war, erwähnte sie wie befohlen nicht.