Saturninus lachte leise:
"Ich dachte, ich könnte dich überraschen. Aber vermutlich pfeifen es die Spatzen von den Dächern. Ja, es wird Zeit, dich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Keine Nervosität, ich erwarte gar nicht, dass du dein erstes Rennen gewinnst. Aber gut schlagen solltest du dich, wagemutig sein und dein Talent zeigen", er sah interessiert zu, wie sich bei Frowin die kupferfarbenen Nackenhärchen aufstellten, als er ihn berührte. Der junge Sklave schaute angestrengt auf den Kuchen:
"Nimm dir ein Stück. Aber nur eines. Du solltest nicht zunehmen",
im Gegensatz zu Gladiatoren waren Wagenlenker rank und schlank. Saturninus verstand gar nicht, was die Frauen (und auch manche Männer) an diesen robusten Gladiatoren fanden. Ihm waren zwar definierte, doch eher biegsame Körper lieber:
"Du hast ganz recht mit Minos. Und er ist gescheit. Im Vertrauen gesagt , ich würde nicht so weit gehen wie Kaiser Caligula, der sein Pferd zum Konsul machen wollte, doch den einen oder anderen Notarius in meinem Büro könnte er mir schon ersetzen", Saturninus lachte über seinen eigenen Witz:
"Du bekommst eine neue blaue Tunika. Und einen Helm aus Leder, was schade ist, denn dann sieht man dein Haar nicht leuchten. Doch es dient deiner Sicherheit", spielerisch zupfte Saturninus daran:
"Schau, das ist die Liste mit deinen bisherigen Kontrahenten. Ich kenne beide Männer nicht"
Er zeigte ihm die Namen und las sie ihm vor, da Frowin vermutlich nicht oder nicht gut lesen konnte:
II. Aulus Plautius Montanus
Lenker: Agamanthes
III. Eisu ap Comux
Lenker: ipse, er selbst
IV. Bonni
Lenker: ipsa
Dann sagte er: "Und nun, was hast du heute noch vor, Frowin? Du weißt ja, dass ich dir in vielem deine Freiheit lasse. Möchtest du in die Stadt gehen? Zurück auf den Gutshof? Oder mir ein wenig Gesellschaft leisten?", er schaute ihn aus dunklen Augen an. Sein Begehren war deutlich. Aber er meinte, was er sagte. Er wollte nicht, dass Frowin lediglich eine Dienstpflicht erfüllte. Wenn, dann sollte er gerne bei ihm sein.