RE: "Schwarzes Brett"
Calum ließ sich nicht anmerken, dass er ein wenig enttäuscht war. Bei der Legion einen Fuß in der Tür zu haben, war praktisch. Zugleich nicht vollständig von ihr eingenommen zu werden, ebenfalls, immerhin musste er die Stadt öfter verlassen (daher ja auch die Geschichte mit der einsamen Mutter auf dem Land). Der unwissende Verbündete in Form eines Schmieds hätte ihm vieles zeigen können, von dem er nicht einmal wusste, dass Calum es wissen wollte. Dass er keine solchen Kontakte hatte, war schade.
Andererseits gab es so viele Schmiede nicht in Iscalis und vielleicht hatte er recht: Ein Römer, der bei ihm in die Lehre ging, würde seinen Ruf verbessern.
Und dann war da noch etwas. Eine so herrliche Normalität, die von der Aussicht ausging, eine Schmiedelehre anzutreten.
Oh, er hatte immer die Künste der Druiden erlernen wollen. Doch Cathbad würde ihn nicht zu einem vollständigen Druiden ausbilden. Die Leute vertrauten ihm schließlich nicht. Zudem existierte er nur für seinen Nutzen im Kampf gegen die Römer. Ein "Danach" gab es nicht wirklich für ihn.
Calum war hin und hergerissen, erneut.
Doch nun, er brauchte eine Arbeit. Er brauchte ein Obdach in der Stadt, denn auch dieses würde ihm Cathbad - anders als Raven - nicht verschaffen. Und diesem Schmied konnte er vielleicht was vom Pferd erzählen, wenn er wiedermal eine Aufgabe für Deimos und die anderen annehmen musste.
"Das wäre... Das wäre gut", antwortete der "Römer" zögerlich. Einfach ja zu sagen, war auch irgendwie seltsam. Immerhin ging es hier um etwas wichtiges.
"Darf ich denn hin und wieder meine Mutter besuchen?", wollte er wissen. "Und... Und du lässt mich bei dir wohnen, ja?"
Damit war wohl die Frage nach dem Gehalt geklärt. Es würde keines geben. Doch den Freiraum, seine "Mutter" zu besuchen, den brauchte er unbedingt.
Falke
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