RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Immer wenn Frowin glaubte, dass die Unterhaltung sich von diesem Thema wegbewegen würde, kam der Dominus darauf zurück: Zu den Komplimenten und seiner eindeutigen Absicht. Frowin hatte noch nie darüber nachgedacht, ob ihm sowas lag. Natürlich spielte es auch keine Rolle. Wenn der Dominus ihn fragte, würde er natürlich nicht Nein sagen. Er war ja kein Vollidiot. Dennoch, das… war viel.
Und jedes Mal, wenn der Dominus ihn schön nannte oder ihn sogar mit einem göttlichen Jüngling verglich, wurde der Rotton auf Frowins Wangen noch dunkler. Er war ja wirklich nicht prüde und auch selten zurückhaltend. Aber solche Komplimente wurden ihm ja nun eher selten gemacht.
„Ich… äh…“, machte er ungeschickt, wurde jedoch alsbald von dieser Scham erlöst, denn eine Kutsche näherte sich und heraus kam einer der Männer, die auf der Versteigerung gewesen waren. Ein blasser und streng aussehender Mann, dessen Identität Frowin entweder nicht kannte oder vergessen hatte.
Natürlich streifte sich der Jüngling eilig etwas an, denn es war peinlich genug gewesen mit nur einem Mann, der ihn begafft hatte. Außerdem wollte er keine verfängliche Situation schaffen.
Doch beeilen musste er sich wohl gar nicht, denn er war nicht mehr Teil der Unterhaltung. Sein Dominus widmete sich nun ausnahmslos dem Gast, einem gewissen „Cato“.
Frowins erster Eindruck verfestigte sich nun zu einer eher unangenehmen Vorstellung des Mannes. Nicht nur ließ er durch die Blume fallen, dass er das Beinahe-Geschehene bezeugt hatte, er führte sich für Frowins Geschmack auch überaus arrogant auf. Ihm jedenfalls wäre ein solches Picknick gelegen gekommen. Cato hingegen benahm sich als sei es ein Zeitvertreib für kleine Kinder. Auch wenn Frowin natürlich nichts sagte, war er doch heilfroh, dass er diesem Mann nicht gehörte…
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