RE: Die Barracken der Minenarbeiter
Das seltsame Gebahren des ehemaligen Sklaven amüsierte Varro insgeheim. Der aufkeimende Funke der Autorität des Besuchers war wohl wieder verloschen und er wirkte geradezu verschreckt. Varro konnte sich selbst gegenüber zugeben, dass ihm das fast schüchterne Verhalten des hübschen Medicus gefiel. Er hatte etwas übrig dafür, diese Verhaltenheit, die geradezu danach lechzte, geführt und an die Hand genommen zu werden.
Nun jedoch konnte er sich derlei Gedanken nur am Rande erlauben, denn der Besuch von Phyteas war schließlich aus einer ernsten Grundlage erwachsen. Das merkte man auch daran, dass Varro, der normalerweise niemals die Barracken betrat, nun die Krankenräume aufsuchte.
Die Sklaven erfuhren dieser Tage unüblichen Luxus. Längere Pausenzeiten an der Luft, sauberes Wasser und besseres Essen. Und auch wenn das die Zustände verbessert hatte, die Krankheit an sich schienen diese neuen Maßnahmen nicht einzudämmen, wenngleich die Zahl der Neuansteckungen zurückgegangen war.
"Bitte, hier sind deine Patienten", sagte er in gewohnt geschäftiger Manier. Wenn ihn das Schicksal der Männer berührte, so ließ es der Ritter sich nicht anmerken. Stattdessen beobachtete er Phyteas' Reaktion auf das alles.
"Was denkst du? Und was benötigst du für deine Arbeit hier?"
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