Bei Einbruch der Dunkelheit wurde das Fest fortgesetzt. Fackeln erhellten den Garten und das Brautpaar erhielt Glückwünsche von allen Seiten. Fenia zündete das Feuer, es wurde Musik gemacht und um Feuerstelle getanzt. Der Onkel Gerfridu stand neben Sonnwin und die beiden unterhielten sich leise, dann nahm Friudel meine Hand und lächelte mich an. Es ging anscheinend um Viola, denn mein Gemahl meinte, seine Frau ist ebenfalls eine Patrizierin und wir sind mit dem Problem vertraut! Mit leichtem Seufzen nickte ich zur Bestätigung. Während ich meinen Sohn beobachtete, der versuchte, eine selbstgemachte Flöte zu spielen, unterhielten sich die beiden Männer weiter miteinander.
Gerfridu ging schließlich zur Feuerstelle und blieb vor Viola stehen, die den Tanzenden zusah. Nun war ich gespannt, was als Nächstes geschehen würde. Und auch mein Gemahl forderte mich zum Tanz auf: "
Ja, mein Herz, es wird mir ein Vergnügen!"
Die Nacht war von einem sanften, goldenen Licht erfüllt, das die schwankenden Flammen der Feuerstelle widerspiegelte. Der Himmel war klar, und die Sterne funkelten wie kleine Diamanten über dem Festplatz, wo die Hochzeit gefeiert wurde. Musik erfüllte die Luft und Viola, die ihre Palla aus dem Haus holen wollte, blieb am Feuer stehen und beobachtete die tanzenden Gäste, die sich im Takt der Musik von Flöte, Harfe und Trommeln bewegten. Und plötzlich stand er vor ihr, der große und starke Germane und fragte sie mit seiner tiefen, wohlklingenden Stimme, die sogar die Musik übertönte und Viola eine Gänsehaut bescherte, ob sie mit ihm tanzen würde, es wäre ihm eine Freude und Ehre. Dabei schaute er sie mit seinen taubenblauen Augen, die im Licht der Flamme wie die Sterne leuchteten, direkt an. Sein Blick war sanft und empfindsam, aber seine Männlichkeit und Anmut strahlten eine Kraft aus, der Viola nicht widerstehen konnte und auch nicht wollte.
"Werter Ger...friduu, ja ich würde es gern", der schwer auszusprechende Name war genauso geheimnisvoll und schön, wie der Mann selbst. Sergia nickte etwas verlegen und fügte hinzu:
"Ich habe zwar nie gelernt, im Kreis zu tanzen, aber wir können es ja probieren", und mit einem weichen Lächeln gab die Patrizierin ihm ihre Hand.