Ich beobachtete voller Freude die Hochzeit meiner Schwägerin Clara mit dem keltischen Fürsten. Die waren ein wunderschönes Paar, und ihre Liebe erhellte den Festplatz. Die Zeremonie war von einer herzlichen Atmosphäre geprägt, als sie ihre Eheversprechen ablegten und Eisu Ap Comux seiner Lady Gerwina den Ring ansteckte. In diesem Moment dachte ich an meine eigene Traumhochzeit in der Wildnis, wo nur mein Friudel und ich unser Gelöbnis aussprachen und unter dem strahlenden Mond und den funkelnden Sternen tanzten. Ich schaute Sonnwin liebevoll an und drückte sanft seine Hand.
Viola hat ihre Aufgabe als Pronuba meisterhaft geleistet und vom Fürsten ein schönes Geschenk bekommen. Als Onkel Gerfridu zu den Vermählten ging und seiner Nichte im Namen ihres Vaters ein germanisches Schwert überreichte, fiel mir auf, dass Sergia nur ihn ansah. Nun dachte ich kurz darüber nach, was hier eigentlich vor sich ging, denn auch der Onkel schien mir etwas zerstreut zu sein.
Währenddessen vollführte Quiwon, als er das Schwert erblickte, vor Begeisterung aufgeregt, große Sprünge und drehte Pirouetten. Dann schaute er mich an und erkundigte sich, ob es möglich sei, mit dem Großonkel Freundschaft zu schließen ...
"Ja, mein Sohn, ich denke schon, später kannst du ihn dann fragen".
Viola dachte, sie wäre auf alles vorbereitet, als sie von Rom nach Britannia reiste, um ihre Schwägerin und Freundin Furia Stella zu besuchen. Und als sie kam und was sie hier dann erlebte, hat das alles ihre Vorstellungskraft bei Weitem übertroffen! Nach den Feierlichkeiten wird sie sich mit Stella darüber unterhalten.
Die Hochzeit verlief zu ihrer großen Zufriedenheit und sie war von den keltischen und germanischen Bräuchen, die harmonisch in die römische Vermählung einflossen, sehr beeindruckt. Und ihre Eindrücke wird sie später aufschreiben.
Eisu Ap Comux, der keltische Fürst, hatte ihr eine schöne und wertvolle Fibel mit seinem Siegel geschenkt.
"Edler Fürst, ich danke dir und werde diese Kostbarkeit stets mit Stolz tragen! Ich habe auch Geschenke für euch beide, ihr werdet die noch vor ihrer Abreise bekommen".
Fasziniert beobachtete dann Sergia, wie Gerfridu zu dem Paar ging und Clara im Namen ihres Vaters ein Schwert übergab. Seine tiefe, schöne Stimme ging durch sie hindurch und erfüllte die Umgebung mit ihrer Klangfülle. Viola spürte eine unerklärliche Anziehungskraft, die von diesem starken und überaus attraktiven Mann ausging und sie in seinen Bann immer mehr zog. Und schließlich waren es seine taubenblauen, nachdenklichen Augen, die sie verzauberten. Sergia Viola, als Patrizierin, wusste, dass ihre Welten weit auseinander lagen, und doch war da ein sehnliches Gefühl, das sie zuvor noch nie erlebt hatte.
Die Sonne ging langsam unter, es wurden Lichter und Fackeln angezündet und die Feierlichkeiten setzten sich mit Jubel fort...