Gerne unterwarf sich Eisu Ap Comux den Sitten des Chattenvolkes. Das Gerwina ein Schwert als Mitgilft bekam, das gefiel ihm, denn es zeigte ihm, dass er eine starke Ehefrau bekommen würde. Er trank mit ihr aus dem Horn, und sowohl der Druide als auch die Pronuba gaben beide zusammen als Eheleute.
Als ihr Band um die Hände gelöst wurden, winkte Eisu Ap Comux seinen Krieger Caillan herbei, der ein Bündel trug, aus dem er nun eine hübsche goldene Fibel holte und sie Sergia Viola verehrte:
"Ich danke dir, dass du heute unsere Pronuba warst und die Göttin Iuno vertreten hast, edle Sergia Viola", sprach er:
"Bitte nimm diese kleine Arbeit aus den Werkstätten meines Volkes, der Dobunni an. Sie zeigt unser Siegel und soll ein Zeichen unserer Verbundenheit sein"
Der junge Druide aber erhielt Goldstücke für sich und seine Brüder.
Und dann nahm Eisu seine frischgebackene Gemahlin bei der Hand und drehte sich zu seinen eigenen Leuten:
" Begrüßt eure liebliche Herrin, die edle Lady Gerwina!"
Das taten alle gerne, und Nessi, die immer noch etwas in Ungnade war, fiel sogar auf die Knie und hatte Tränen in den Augen.
Eisu wollte aber auch gerne Gerwinas Onkel zeigen, dass sich ein Kelte, was seine Körperkraft betraf, nicht vor einem Germanen verstecken musste. Mit einem kurzen Nicken zu seiner Braut, zog er die
Spatha aus der Scheide, trat ein paar Schritte zurück, damit er niemanden verletzte und wirbelte dann das Schwert gekonnt einige Male über seinen Kopf, bevor er es wieder seiner Frau zur Aufbewahrung überreichte.
Der Dobunnifürst atmete nicht einmal schneller. Er lächelte nun Gerfridu zu:
"Welch eine gute Waffe, würdig für einen Prinzen", sagte er freundlich.
Oheim Gerfridu nickte wohlwollend: "Es wird Gerlinda freuen, dass ihre Tochter einen starken Ehemann bekommt, der sie beschützen kann", sagte er nur. Er hätte noch mehr gesagt, wenn er heute nicht ungewöhnlich nachdenklich gewesen wäre. War er etwa dabei, sich in eine
Römerin zu verlieben? Er hatte nie eine würdevollere und anmutigere Frau als
Sergia Viola gesehen. Doch er konnte sich nur denken, dass sie, die stolze Patrizierin, nichts anderes für ihn fühlen könnte als Verachtung oder im besten Fall Mitleid, weil er ein Barbar war....
Am liebsten wäre Eisu Ap Comux nun mit seiner Frau nach Hause geritten und dort hätten sie ihr gemeinsames Leben unter seinem Dach begonnen. Aber die Höflichkeit gebot es, dass sie noch blieben. Es war auch schon zu spät, um die Heimreise zu beginnen.
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Bilder: alle KI, Rechte bei mir bzw bei @Furia Serena