RE: Ein Ausflug ins Ulmen-Wäldchen
Sie passierten gerade den Innenhof, als Elfried die Verwalterin erblickte, die zusammen mit Riona und den Kindern und einem großen Korb voller Beeren und Pilze aus dem Wäldchen kam. Die Sonne strahlte durch die Blätter der Bäume und malte tanzende Lichter auf den Boden.
Elfried, der eine Mischung aus Keltisch und Latein sprach, teilte Fenia freundlich mit, dass sie den Onkel der Herrschaften zu Besuch haben und, da die Geschwister nicht zu Hause seien, bat er sie, sich um den angesehenen Gast, Herrn Gerfridu, zu kümmern.
Der hochgewachsene Germane, mit langen, blonden Haaren, die im Sonnenlicht schimmerten, war von beeindruckender Statur und seine Haltung strahlte eine unbändige Kraft aus. Fenia betrachtete ihn zuerst einen kurzen Moment lang unbehaglich, sie war eine Piktin und die Germanen dienten in römischen Hilfstruppen, die auch gegen Kelten kämpften. Aber so, wie er aussah, könnte er auch gegen Römer kämpfen, wenn überhaupt.... So oder so, er war der Onkel der Geschwister, also ein Mitglied der Familie und sie sollte ihn dementsprechend empfangen. Quiwon war aber schneller. Der Anblick des großen Germanen mit seinem Speer faszinierte den vierjährigen Jungen zutiefst und seine Augen leuchteten vor Staunen.
"Ich grüße dich, werter Herr Gerfridu, du bist also unser Großonkel, ich bin Quiwon Sonnmar, der Sonn von Sonnwin", stellte der Junge sich auf Chattisch vor, "Und das ist meine kleine Schwester Stellula, sie wird sich bestimmt freuen, dich kennenzulernen, wenn sie wieder wach wird!" Die Kleine schlief friedlich auf Rionas Arm.
Fenia lächelte dann entspannt, als der junge Herr sie begrüßte, "Willkommen, Herr Gerfridu", sagte sie mit einem freundlichen Lächeln und einem höflichen Nicken.
Die alte Keltin, die fest davon überzeugt war, dass die Neuankömmlinge zuerst ein Bad nehmen sollten und anschließend essen, schaute den Germanen an: "Wenn du möchtest, werter Gerfridu, kannst du dich erfrischen, Elfried wird dir alles zeigen und dann ins Triclnium führen, wo das Essen serviert wird, und ich hoffe, dass die Herrschaften auch bald eingetroffen sein werden!"
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