RE: Auf verschlungenen Pfaden durch Britannia
Als Fin auf der Lichtung erschien, war das Essen schon fast fertig. Ich legte noch ein paar Zweige und einen halben Scheit auf das bereits ein wenig heruntergebrannte Feuer und fachte es neu an, damit die Hasen noch eine schöne knusprige Kruste außen haben würden durch die Hitze. Ich hob die Hand zum Gruße und machte ein wenig Platz ums Feuer, damit Fin sich ebenfalls breit machen konnte. Als das Ale zum Vorschein kam, musste ich aber grinsen. Ich lebte nicht gerne in Siedlungen, aber gegen ein kräftiges Ale hatte ich absolut gar nichts. Auf die Bemerkung mit dem Warten hin grinste ich nur schief, da ich es mir offensichtlich gemütlich gemacht hatte und sowieso hier nächtigen würde.
Für mich war Schweigen eine zweite Natur und ich war es gewohnt stundenlang den Geräuschen des Waldes und der Tiere zu lauschen. Fin dagegen schien noch mit sich zu hadern, ob er nun sprechen wollte oder nicht. Oft war ich wochenlang alleine unterwegs, mal hierhin oder dorthin auf der Suche nach einer obskuren Zutat für Ciarans Experimente und Zauberpülverchen oder einfach nur, weil ich wieder Hummeln im Arsch hatte. Seit einiger Zeit allerdings kamen keine kryptischen Aufträge mehr von Cathbad und auch um Ciaran war es still geworden seit er verschwunden war und so driftete ich hierhin und dorthin, wie es mir gefiel.
Der Wurfspeer war seit Stunden fertig und mein Schnitzen erstreckte sich mittlerweile auf einen Klotz Holz in meinen Händen, der einmal ein Fischotter werden würde, auch wenn man das noch nicht erkennen konnte. Ab und an nahm ich einen Schluck Ale, während ich konzentriert an meinem Klotz arbeitete und darauf wartete, dass Fin endlich mit der Sprache rausrücken würde. Irgendetwas schien er mir sagen zu wollen oder mich fragen zu wollen, aber vielleicht brauchte er erst auch noch einen vollen Magen um sich zu entspannen oder so. Das Essen sollte ja hoffentlich gleich fertig sein.
Falke
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