Bisher war die Verlobung eine Angelegenheit zwischen zwei römischen Gentes, beziehungsweise dem Comuxclan auf der einen Seite und der Sippe von Sonnmar, Sonnwins Vater auf der anderen Seite gewesen. Es standen sich Menschen gegenüber, die sich unter anderen Umständen nie begegnet wären, bereit, sich zu verbinden.
Nun aber war Lady Gerwina vorgetreten, und mit ihrer sanften und wohltönenden Stimme versprach sie Fürst Eisu Treue und dass sie ihn zum Mann nehmen wollte.
Eisu Ap Comux lächelte voller Überraschung und auch Entzücken. Das sie einen starken Willen hatte, war gut. Und er erinnerte sich daran, um was ihr Bruder ihn gebeten, und dass er ohne Zögern eingewilligt hatte, dass die rotblonde Gabinia ab dem Tage ihrer Hochzeit seine einzige und innig geliebte Ehefrau sein sollte.
"Ich wähle dich, Lady Gerwina, Herrin meines Herzens und über allen Besitz, den mir die Götter schenkten, zu werden...", sprach er, ging auf sie zu, nahm ihre zarte Hand und steckte ihr den goldenen Ring an den Finger:
"...und verspreche dir Treue und Liebe, bis dereinst diese Welt in Feuer und Wasser untergeht", dies war der
Glaube der Druiden, aber jener Tag lag noch in weiter Ferne.
Gabinia Clara lächelte ein feines Lächeln. Dann holte sie eine silberne Schatulle aus ihreem Gewand und gab Eisu Ap Comux darin eine Locke ihres Haares. Der Fürst strich über den Pfand ihrer Liebe, seine Augen strahlten und er und sprach:
" Dies soll mein druídecht, mein Druidenzauber, aus deiner Hand sein. Ich werde ihn in einem Beutelchen um den Hals tragen, und er soll mich stets beschützen",
Damit war der offizielle Teil vorbei , und Eisu Ap Comux wandte sich, in dem er Claras Hand ergriff, an sein Volk:
"Nun esst und trinkt und seid fröhlich!" , sagte er, und die Leute, die still gewesen und den Wortwechsel der beiden Parteien mit Spannung verfolgt hatten, jubelten jetzt fast befreit.
Gabinius Secundus, Furia Stella, Eisu Ap Comux und Gabinia Clara sahen dem fröhlichen Treiben zu. Quiwon, der lange stillgestanden war, tanzte nun mit einigen Kindern zu Meister Cunos Musik im Kreis.
Die kleinen Füße hüpfen leicht,
wie Schmetterlinge im Wind,
zu Harfenklängen, süß und weich,
ein Kreis aus Lachen, bunt und wild
Die Melodie trägt sie davon,
durch Wiesen, hell und grün,
die Welt dreht sich, der Himmel lacht,
und alles darf nun glücklich sein. ....