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[Biclinium] Die im Schatten sieht man nicht
05-29-2025, 01:17 PM,
Beitrag #3
RE: [Biclinium] Die im Schatten sieht man nicht
Durch den dicken Bauch sah ich aus wie eine wandelnde Tonne und auch Phoebe schien mir auf Schritt und Tritt überall hin zu folgen, sogar bis zur Latrine. Es konnte sich nur noch um Tage, wenn nicht sogar Stunden, handeln bis ich erneut niederkommen würde. Schon seit dem Aufstehen heute früh zwickte mich das Kreuz ungemein und ich war unruhig, was nur hieß, dass es nicht mehr lange dauerte. Den Worten meines Gatten bezüglich meiner Schönheit schenkte ich nur ein müdes Lächeln. Ich sah aus wie eine trächtige Kuh, die aufrecht watschelte und das wussten wir beide ganz genau. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er mich in diesem Zustand begehrlich oder anziehend fand. Ich konnte mich ja selbst nicht leiden. Bei manchen großgewachsenen Frauen sah die Schwangerschaft ganz in Ordnung aus - wie zb. bei meiner Cousine Sabina, die ein gutes Stück größer war. Aber bei meiner geringen Größe wirkte der Bauch und die Figur noch unförmiger. 

Ich rutschte daher unbequem hin und her auf der Liege, da aufrecht sitzen noch unbequemer war. Ich liebte meine Kinder und meinen Mann, aber ich war froh, wenn die Schwangerschaft auch wieder vorbei war. Die letzten Wochen waren wirklich ein Test meiner Geduld und inneren Ruhe. Das Kind begann wieder fröhlich herumzuturnen in meinem Leib und ich musste schlucken, ehe ich einen weiteren Bissen zu mir nehmen konnte. "Du musst dir keine Sorgen um mich machen, liebster Gatte. Unser Kind ist nur gerade sehr rege" presste ich hervor, während ich tief durchatmete. "Das Essen selbst strengt mich nicht an..." Phoebes Blick wechselte zu ein wenig besorgt, aber sie blieb wo sie war. 

Nach einem Moment konnte ich die Diskussion wieder fortführen. "Es gibt da in der Tat etwas, das ich auf dem Herzen habe, mein Gemahl. Wir haben bereits davor darüber gesprochen und bisher hat sich keine Besserung eingestellt. Saturnina verwildert immer mehr und ich führe das auf den Einfluss dieser Spaßmacherin Cassia zurück. Ich wünsche mir, dass du sie verkaufst oder zumindest von Saturnina räumlich trennst. Das Kind braucht eine strengere Erziehung, die nicht ständig von einer Gauklerin untergraben wird. Ich möchte nicht, dass uns in einigen Jahren jemand nachsagt, dass wir eine zügellose Dirne großgezogen haben, die mit Männern um die Wette rennt und rumschreit wie eine hysterische Irre." Der Gedanke allein, dass meine Tochter so werden konnte, drehte mir den Magen um. 

Ich schaute meinen Gatten eindringlich an. "Saturnina muss endlich weibliche Qualitäten lernen und diese Sklavin hält sie davon ab. Wie sollen wir eine gute Partie für sie arrangieren, die der Familie weiterhilft, wenn das Kind nicht tugendhaft und feminin ist? Welcher ordentliche Mann würde ein Weib wollen, dass sich so benimmt?" Ich schüttelte nur meinen Kopf, da mich das Thema ungemein erhitzte. Ich hatte das Gefühl, dass es Zeit wurde bald nach einer angemessenen Partie Ausschau zu halten...immerhin war meine Tochter schon vier Jahre alt und die besten Partien fielen einem nicht einfach so in den Schoß oder kamen auf dem Silbertablett daher - nein, man musste gute Beziehungen knüpfen.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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RE: [Biclinium] Die im Schatten sieht man nicht - von Furia Serena - 05-29-2025, 01:17 PM

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