RE: [Biclinium] Die im Schatten sieht man nicht
Gerade wurde im Biclinium das Abendessen aufgetragen, als sich Cassia auf leisen Sohlen durch die Flure schlich. Sie wollte zu Furia Saturnina. Ihre kleine Domina sah sie nämlich immer seltener. Eine Tatsache die Cassia ganz und gar nicht gefiel. Hm. Wieso musste das so sein? Doch wann immer Cassia ihre kleine Domina sah, war es so, als wäre sie nie von Furia Saturnina getrennt gewesen. Denn auch jetzt schlich Cassia nicht einfach nur so durch die Flure der Villa Furia. Sie suchte nach ihrer kleinen Domina. Furia Saturnina sollte sich nämlich verstecken und Cassia würde sie suchen. Noch versuchte Cassia ihre kleine Domina zu finden, ohne dass sie nach Furia Saturnina rufen musste. Denn dann wäre das schöne Spiel nämlich gleich zu Ende. Und genau dies sollte es nicht sein. Wieso die beiden Mädchen nicht in Furia Saturninas Zimmer Verstecken spielten? Weil es dort keine günstigen Versteckmöglichkeiten gab.
Cassia suchte wirklich überall. Sogar im Hortus und in der Culina. Auch in den Sklavenunterkünften. Denn vielleicht hatte sich Furia Saturnina im Bett der kleinen Gauklersklavin versteckt. Und während Cassia mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck durch die Gänge schlich. Da flitzte Furia Saturnina wie ein Blitz an ihr vorüber. Kichernd. Und ihrer Gauklersklavin die Zunge dabei herausstreckend. “Kleine Domina!“ Platzte es auf einmal über Cassias Lippen. Deren Augen vor Vergnügen zu funkeln begannen und sie Furia Saturnina in Windeseile nachstürzte. “Ich finde dich. Egal wo du dich versteckst. Ich finde dich.“ Kicherte Cassia und verlangsamte ihre Schritte. Schlich nun wahrlich durch die Gänge und Flure der Villa Furia. Ausschau haltend nach ihrer kleinen Domina. Doch Furia Saturnina schien sich sehr gut versteckt zu haben.
Und während Cassia weiterhin durch die Flure schlich, kam sie auch am Biclinium vorüber, in dem die anderen Haussklaven soeben das Abendessen richteten. Und in dem sich, außer ihrem Dominus, noch ihre Domina befanden. Gerade eben wollte Cassia eiligen Schrittes an der offenen Türe des Biclinium vorüber huschen, da konnte sie ihren Namen vernehmen. Das Ehepaar sprach über sie? Abrupt hielt Cassia in ihrer Schrittfolge inne und wagte sich vorsichtigen Schrittes näher. Und genau in diesem Moment flitzte Furia Saturnina an ihr vorbei und direkt in das Biclinium hinein. Auf ihre Eltern zu, um diese freudig zu umarmen und natürlich auf sich aufmerksam zu machen. “Cassi ist auch da.“ Plapperte Furia Saturnina und deutete auf die Gauklersklavin, die mit hochrotem Kopf im Türrahmen verharrte. Weder vor noch zurück konnte und verlegen zu Boden starrte.
|