RE: Damaris oder der Duft von Rosenöl
Damaris drolliger kleiner Geist bewegte sie, ihm zu widersprechen, ja ihn zu kritisieren. Nein, so einfach ließ sich die junge Griechin nicht als Liebchen nehmen.
Saturninus zuckte ein wenig mit den Schultern: "Ich halte dich keineswegs für eine Prostituierte, Damaris", er begann ihre ansehnlichen Oberschenkel zu streicheln und zu reizen, während er mit seinen dunklen Augen ihre Reaktionen beobachtete. Damaris Körper wollte ihn, da kannte Saturninus sich aus:
"Ich begehre dich durchaus, und du begehrst auch mich. Wenn dein Vater nichts dagegen hat, so hat niemand etwas dagegen, sofern ich Diskretion walten lasse. Und das tu ich, denn wir sind hier unter uns. Später kannst du durch den Hintereingang Fabia Tertias Haus verlassen, so wird auch kein Nachbar wissen, wie lange du bei mir geblieben bist"
Er küsste sie sanft:
"Ich bin jedoch nicht zum Vergnügen hier in Londinium. Ich musste einen Freund anklagen. Er bekannte sich selbst als schuldig und wurde verurteilt und hingerichtet. Und er war schuldig. Er hat Rom, und er hat mich verraten. Ich müsste mich über seinen Tod freuen. Aber er betrübt mich, denn ich hatte ihn gern. Ich suche nicht nach Liebe Damaris, sondern ein wenig Trost", er nahm Damaris Hand und küsste auch sie, sie roch nach irgendwelchen Gewürzen und war warm und lebensvoll. Wenn eine Griechin ihn metaphorisch, wenn auch nicht wortwörtlich, verwundet hatte, in dem sie ihm ein gutes Wort versagte, würde ihn eine andere vielleicht heilen, so wie der griechische Spruch es beschrieb*
* Sim off: ὁ τρώσας ἰάσεται „wer dich verwundete, wird dich (auch) heilen, nach Euripides: das Orakel von Delphi zu Telephos
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