RE: Damaris oder der Duft von Rosenöl
Der Furier machte sich Sorgen, dies erkannte Damaris daran, wie er mit ihr sprach. Wie er so eindringlich auf sie einsprach, als wäre sie seine Tochter und er ihr Vater, der sie vor einem potentiellen Liebhaber bewahren wollte. “Mein Vater würde nicht zum Legaten Augusti laufen. Dessen bin ich mir sicher.“ Antwortete Damaris mit absolutem Ernst in ihrer Stimme. Zugleich spürte sie die Hände des Furiers, wie sich diese auf ihre Schultern legten und Wärme verströmten. Wärme die sich kribbelnd durch den Stoff ihrer Tunika stahl und sich in ihrem Körper auszubreiten begann. “Du hast mir keine Dreistigkeit angetan.“ Antwortete die junge Frau mit einem unschuldigen Klang in ihrer Stimme, wobei sie weiterhin zu dem Älteren empor blickte. Weiterhin ruhig verharrend, selbst als sich des Furiers Hände streichelnd nach ihrem Hals ausstreckten und er seine Fingerspitzen darüber hinweg gleiten ließ. So dass Damaris spürte wie sich das kribbeln auf ihrer Haut in eine Gänsehaut zu wandeln begann. Ein wohliges Gefühl, dass zugleich in ihrer Körpermitte aufzusteigen begann. Und die junge Frau sanft zu dem Römer empor lächelte. Und dann glitt seine Hand tiefer und Damaris hielt für einen kurzen Augenblick die Luft an. Entließ diese nach einigen Wimpernschlägen hauchzart über ihre nun leicht geöffneten Lippen, während es sanft in ihren Augen leuchtete.
“Ich weiß, dass du mich nie heiraten könntest. Ich bin nur eine Peregrina und du ein stolzer Römer.“ Nach diesen Worten atmete Damaris tief durch. Die nun ihrerseits ihre schmalen Hände erhob und diese sanft auf des Furiers Brust bettete. Zart darüber streichelte und dabei sachten Druck ausübend. “Dann wäre ich eine unter unzähligen die du deine Liebschaften nennst.“ Antwortete die junge Frau. Weder bekümmert oder zornig oder traurig. Ihre Stimme hatte einen neutralen Klang, so als würde sie ein Gedicht rezitieren. Schon spürte sie, wie sie näher gezogen wurde. Wie sich die Arme des Furiers um sie legten und sie den Duft seiner Tunika in die Nase bekam, derart nahe befand sie sich nun bei ihm. “Ich kenne meinen Körper mittlerweile sehr gut und weiß was ich meinem Körper zumuten kann und was nicht.“ Antwortete Damaris mit einem diplomatischen Klang, während sie en Furier keine Sekunde aus ihrem Blick entließ. Selbst dann nicht, als sie spürte, wie sich dessen Hand auf ihren Schenkel niederlegte und gar vorsichtig darüber streichelte. “Ich bin keine Puppe. Du kannst mich nicht zerbrechen. Und ich werde dir sagen, wenn es mich schmerzt.“ Doch momentan empfand Damaris sämtliche Gefühle, bis auf die des Schmerzes. Ihr Geist schwebte, auch wenn sie versuchte das zarte beben ihres Leibes zu verbergen, welches beständig durch ihren Körper rieselte.
“Dann zeige mir, wie es ist geliebt zu werden.“ Hauchte Damaris mit einem verspielten funkeln in ihren Augen und hob ihre schmale Hand an. Bettete diese zart an die Wange des Römers und ließ ihre Fingerspitzen sanft darüber streichen. Bevor es der Furier war, der sie leidenschaftlich zu küssen begann. Und Damaris, anfangs noch scheu, allmählich ihre Zurückhaltung ablegte. Wohl mitgerissen wurde durch die Leidenschaft die Furius Saturninus verströmte. Und erst als ihre Haare unordentlich waren, ihre Tunika derangiert und ihre Lippen geschwollen waren, sowie der Furier etwas außer Atem, lösten sich beide aus diesem Kuss. “Du wirst mit meinem Vater sprechen, wenn dir danach ist.“ Sprach Damaris und funkelte dem Römer entgegen. Für Damaris war es schon längst entschieden. Sie hatte sich wohl gerade Hals über Kopf in diesen stürmischen Römer verliebt.
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