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[Kiki]

An dem Tag, an dem Sabinas Nachricht kam, war ich nicht zuhause und kam auch erst sehr spät wieder, so dass ich sie erst einmal verpasst hatte. Und auch danach ließ ich sie noch ein oder zwei Tage liegen, um mir zu überlegen, was ich antworten sollte. Aber selbstverständlich musste ich antworten, denn auch, wenn Sabina mir diesen elenden Anwalt auf den Hals gehetzt hatte, war die Gelegenheit zu günstig, ein zweites Pferdchen in der Provinzialverwaltung ganz weit oben zu haben, insbesondere, da ihr Verlobter wohl noch Karriere machen würde und ich damit auch ein Pferdchen ziemlich weit oben in Rom haben würde, wenn es so weit war. Ich war klug genug, sowas nicht aufzugeben.

Und so erreichte ein paar Tage nach Sabinas Schreiben mein Bote die Domus Fabia, wo Sabina residierte, mit der ausdrücklichen Anweisung, den Brief nur Sabina persönlich oder ihrem Sklaven Agamenes zu übergeben.

Kiki grüßt ihre Freundin Sabina! Ich war die letzten Tage viel unterwegs und habe deine Nachricht daher erst sehr spät erhalten. Und ich muss zugeben, dass ich ein wenig überrascht, aber auch erleichtert war. Als du mir diesen alten Anwalt auf den Hals gehetzt hast, um mich auszubezahlen, dachte ich schon, meine Verbündete gegen die langweilige und sittenstrenge Welt verloren zu haben. Wenn du allerdings bei der langweiligen Mutter der lieben B. wieder wohnst, hast du es eindeutig gerade schwerer als ich, die ich mir beim Schreiben dieses Briefes gerade die Füße von einem gutaussehenden, sehr talentiertem Sklaven massieren lasse. Ich nehme an, es wäre zu auffällig, wenn du bei mir vorbeikommst, oder ich bei dir. Also sag besser du, wo wir beide uns mal wieder unterhalten können. Gruß und Kuss