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Cubiculum des Hausherrn | Gewitterwolken
04-13-2025, 10:45 PM,
Beitrag #15
RE: Cubiculum des Hausherrn | Gewitterwolken
Ich stand einfach nur da, wie erstarrt. Die Tür war noch nicht ganz ins Schloss gefallen, als Nicanders letzter Blick mich wie ein Messer traf: voller Schmerz, voller Abschied, und doch gefasst. Wie einer, der sich selbst in Ketten gelegt hat. Dann war er fort. Und ich blieb zurück.
Mit Leander. Mit dem Mann, dem ich gehörte. Mit dem Mann, der – so fürchtete ich – nichts mehr für mich empfand.

Die Stille war erdrückend. Ich wagte kaum zu atmen, mich kaum zu rühren. Ich wusste nicht, ob ich weinen oder mich zusammenreißen sollte. Ob ich sprechen oder schweigen sollte. Ich wusste überhaupt nichts mehr. Und doch brannte in mir die Frage: War jetzt alles vorbei? 
Er war nicht wütend gewesen. Nur enttäuscht. Enttäuscht von mir. Denn ich hatte versagt. Ich war nicht die Ehefrau, die er sich gewünscht hatte.
Wie sollte es nun weitergehen? Ich spürte nur Leere. Nur Kälte. Da war mein Mann, der mir nicht sagen konnte, dass er mich liebte. Und mein Sklave, der es von nun an nicht mehr durfte.
War das meine Zukunft? Ein Leben in einer Villa, schön wie ein Traum, und doch ein Gefängnis?
Goldene Gitter. Weiche Kissen. Aber kein Entkommen.
Ich war eingesperrt in einer Ehe mit einem Mann, der mir für immer fremd nleiben würde.
Und getrennt von dem, der mein Herz erkannt hatte, aber es nie wieder würde berühren dürfen.
Ich wandte mich ab, um zu gehen. Es war alles gesagt. Und doch… Ich wünschte, er würde noch etwas sagen. Oder mich aufhalten. Irgendetwas. Nur nicht dieses Schweigen. Dieses Schweigen, in dem ich mich selbst nicht mehr spürte.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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RE: Cubiculum des Hausherrn | Gewitterwolken - von Norbana Orestilla - 04-13-2025, 10:45 PM

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