RE: Oecus | Besuch von Claudia Sabina
Leander sah sich auch einmal im Raum um und zeigte den Anflug eines Lächelns. “Es ist definitiv sehr viel luxuriöser als mein Haus in Iscalis“, stimmte er zu. Vermutlich waren einzelne der ausgestellten Statuen im großen Durchgang vor dem Oecus mehr wert als das Haus in Iscalis. Leander verstand immer noch nicht so wirklich, wie er zu all diesem Reichtum gekommen war, und er dachte besser nicht über Montanus’ sonstige Besitzungen nach, wenn er das hier so sorglos weggegeben hatte.
“Ich denke nicht, dass ich der Typ dafür bin, in aller Ruhe lustzuwandeln in einem Garten, werte Claudia Sabina. Ich mag es, zu arbeiten. Also mache dir da keine Sorgen.“ Im Gegenteil, bei der Arbeit konnte er sich vor allen dingen momentan sehr viel mehr entspannen als in dem, was sein Privatleben sein sollte.
Nachdem so also die Höflichkeiten ausgetauscht waren und Leander seinem Mündel wieder einen Platz angeboten und sich danach selbst ebenfalls gesetzt hatte, kamen sie zu dem Punkt, weshalb Claudia Sabina wohl überhaupt erst hier war: Ihr Verlobter. Nur war Leander sich hier alles andere als sicher, was die junge Dame hier von ihm wollte, was er nicht schon geschrieben hatte.
“Nun, ich maße mir nicht an, ein Urteil über seinen Charakter abzugeben, falls du hierauf hoffst. Ich sah ihn nur kurz während der Verhandlungen zu deiner Mitgift. Er betrat den Raum, grüßte kurz, hörte eine Weile zu, während er einen Apfel aß, und ging wieder. Von daher weiß ich jetzt nicht, was du gerne wissen willst?“
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