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[Catia]

Catia musste sich zusammennehmen, nicht herumzutanzen und Deirdre zu umarmen. Was für eine herrliche Zeit lag nicht vor ihr? Sie konnte mit Louarn in Pallys Hütte wohnen und musste erst Mittags mit ihrem Dienst beginnen. Mit einer raschen Geste fasste sie Deirdres Hand:
"Danke Furiana Deirdre! ", rief sie über ihr ganzes Gesicht strahlend aus: "Ich brauche auch gar kein Geld! Gemüse und Obst genügen mir völlig! Und wenn wir eine Ziege haben, dann mache ich die kleinen Ziegenkäslein, die werden den Kindern gut schmecken! Und in die Beeren will ich im Sommer gehen und einkochen, und wenn wir Ferkel haben, so verstehe ich mich auch auf das Wursten!"
Am liebsten wäre Catia sofort nach Iscalis gelaufen, um Louarn alles zu erzählen, aber der kleine Aidan war wieder für Morgen eingeladen und so lange musste sie warten. 
Dann aber beantwortete Deirdre die Frage, wie sie ihren Mann kennen gelernt und an der heiligen Quelle geheiratet hatte, und das klang für Catia sehr hübsch, so dass sie ganz andächtig wurde und einen Moment die Luft anhielt. Natürlich hatte der Schmied Furiana Deirdre heiraten wollen, fand sie. Ihre Dienstherrin war wunderschön, sehr lieb, von einigem Wohlstand, und sie hatte mehr als bewiesen, dass sie fruchtbar war. 
" Herr Owain ist aber auch ein stattlicher Mann und ihr seid so ein schönes Paar", stimmte Catia zu, und ein wenig lächelte sie in sich hinein:
"Ich mag es sehr,  so glückliche Leute zu sehen", gestand sie: "Dann wird es mir so wunderbar ums Herz, als könnte jedes Sehnen auf der Welt doch einmal gestillt werden. Es gibt ein Sehnen, ein langes und einsames, welches das Herz zerspringen lässt", Catia dachte an ihre Mutter Regat und einen Moment lang klang ihre Stimme etwas traurig, aber dann lächelte sie schon wieder:
" Und es gibt die gute Sorte von Sehnen, die Freude macht, sage ich dir. Da fange ich mich heute gleich jetzt auf der Stelle an, zu freuen und freue mich auf Morgen, wenn ich Louarn wiedersehe. Und wenn ich ihn sehe, dann wird meine Freude noch größer. Und dann sage ich mir: y mae yr hapusrwydd yma yn ormod yw ddal - dieses Glück ist so groß, dass ich es fast nicht ertragen kann!"
Catia sprach zum Ende hin leise, und sie wusste nicht, ob Furiana Deirdre sie so recht verstand, was ihr an Gedanken durch den Kopf ging:
"Ich habe Louarn damals auf meinem Weg zur Castra  gefunden. Sein Pferd hatte ihn abgeworfen und er war verletzt. Meine Reisegesellschaft wollte keine Zeit verlieren und ihn liegen lassen, da bin ich aber bei ihm geblieben. Als es ihm besser ging, sind wir zusammen nach Cheddar geritten. Louarn ist Pferdeknecht beim Mietwagen- Alan in Iscalis.
Ich wollte zur Castra der Legio II Augusta, weil mein Vater nämlich ein römischer Soldat ist oder gewesen ist.  Ich will ihn wieder finden, und ich war auch schon dort und konnte mit jemandem sprechen. Ich hoffe, dass ich bald gute Nachrichten bekomme"
Das sie ihre ganzen Ersparnisse und ihr Amulett hergeben hatte, um einen Wachsoldaten zu bestechen, verriet Catia nicht, denn das würde so klingen, als würde sie es bedauern. Das tat sie jedoch nicht.