RE: *Aura Herbarum* | Parfümstand auf dem Forum
Ausgeraubt? Geldbeutel gestohlen? War das nicht das gleiche? Die Münzen waren futsch. Doch jene Gedanken behielt Damaris für sich. Schwieg stattdessen und ließ ihren Blick kurzzeitig über die hohen Regale gleiten, in denen verschiedenste Töpfchen und Tiegel in unterschiedlichen Größen und Farbschattierungen standen. Jede Farbe stand für eine andere Essenz, die in dem Töpfchen befindlich war. Kurz verdunkelte sich das Gesicht der jungen Frau, als sie ihren Blick erneut auf den Schwarzhaarigen richtete. “Hm. Ist denn ausgeraubt werden und Diebstahl nicht das gleiche? Dein Geldbeutel ist unwiederbringlich verschwunden. Da ist es doch egal welches Wort du dafür verwendest.“ Erklärte Damaris und musterte ihr Gegenüber. Nicht belehrend, dies würde ihr nie einfallen. Aber doch mit einer steilen Falte zwischen ihren Augenbrauen die zeigte, dass sie garantiert nicht kuschen würde. Egal welchen Tonfall er ihr gegenüber anschlagen würde.
“Und doch schimpfst du über diesen dreisten Dieb.“ Sprach Damaris, als der Römer meinte, er hatte nicht sein komplettes Geld dabeigehabt. Dann wäre er nämlich auch noch schön blöd. Diese Gedanken verkniff sich die junge Frau sicherheitshalber. So wie sie sich sehr viele Gedanken in seiner Gegenwart verkniff. Einfach um ihn nicht zu verärgern. Auch wenn sie selbst nicht wusste, wieso sie dies tat.
Bei seinem nun nachdenklichen Glanz in den Augen zuckte Damaris zusammen und senkte unwillkürlich ihren Blick. Schlug ihre Augen nieder. Doch nicht so wie es Sklaven normalerweise taten. Sanfter. Vorsichtiger. So dass sie unter gesenkten Wimpern bemerkte, wie er seinen Sklaven an seine Seite beorderte. Und es nun Sidonius war, der nach ihrer Hand griff, und sich vor sie kniete. “Nein. Nicht.“ Entwich es daraufhin Damaris Lippen. Eh‘ sie abrupt verstummte und Sidonius den Moment nutzte, um seine Lippen zu einem zarten Schmetterlingskuss auf ihren Handrücken zu betten. Hart das schlucken der jungen Frau, die auf Sidonius gesenkten Kopf herniederblickte und sich nicht wagte zu rühren. “Ich bin keine feine Dame. Das hättest du nicht machen müssen Sidonius.“ Sprach Damaris an den Sklaven gewandt, entwand ihm vorsichtig ihre Hand und legte ihm eine ihrer schmalen Hände auf die Schulter. Ihn dadurch animierend sich wieder zu erheben. Ungeachtet der Tatsache, dass Sidonius‘ Herr in ihrer unmittelbaren Nähe stand. “Es soll niemand vor mir knien.“ Oh nein. Und diese Meinung vertrat Damaris auch nach außen. Entschieden die Worte der jungen Griechin, die selbst wohl niemals knien könnte. Schon alleine auf Grund ihres verkürzten Beines.
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