RE: Der wachsende Haushalt
2Die Kleine war wirklich niedlich! Als sie mich Herr nannte, schüttelte ich sofort den Kopf. "Du musst mich nicht Herr nennen. Darauf lege ich keinen Wert. Ebenso wie meine Frau bin auch ich kein edler Herr. Also belassen wir es einfach bei Owain," erklärte ich ihr mit einem freundlichen Augenzwinkern.
Als Deirdre sich an mich schmiegte, spürte ich die vertraute Wärme ihres Körpers und den leichten Duft ihrer Haare. Für einen Moment wünschte ich mir, wir wären allein – nur sie und ich, fernab vom Trubel des Hauses. Doch die traute Zweisamkeit musste noch warten. Es gab Wichtigeres zu tun. Ich seufzte innerlich, löste mich sanft von ihr und griff nach dem Gepäck. "Ich bring das erst mal ins Haus, dann haben wir den ganzen Kram aus dem Weg." Mein Blick glitt kurz zu ihr, ein Schmunzeln auf den Lippen. "Aber später, wenn Ruhe einkehrt, gehörst du mir, mein Schatz."
Als Catia plötzlich von einem gewissen Pally sprach, runzelte ich die Stirn und sah sie fragend an. Doch dann brach Deirdre in Lachen aus, und mir wurde klar, was los war. Ich hob eine Augenbraue. "Ciaran also. Und er erzählt Fremden, er hieße Pally?" Ich schüttelte den Kopf und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. "So ein verrückter Kerl!"
Der Duft von gebratenem Fleisch stieg mir in die Nase, und mein Magen machte mir unmissverständlich klar, dass es Zeit war zu essen. Und Deirdre hatte vollkommen recht – von nun an gab es einen Mann im Haus. Als Rhea das Mahl ankündigte, atmete ich tief ein und grinste. "Rhea, du bist meine Heldin. Ich sterbe fast vor Hunger." Ich zwinkerte ihr zu. "Aber keine Sorge, ich lasse noch genug für die anderen übrig."
Als Deirdre den Stall erwähnte, hielt ich kurz inne. Sie hatte natürlich recht – mit all den Tieren war dort kaum noch Platz für mein Pferd."Dann fange ich gleich morgen früh damit an! Kubbo kann für die Nacht noch in seinem Unterstand bei der Schmiede bleiben," rief ich ihr zu.
Ich nahm mir vor, den Stall nicht nur zu vergrößern, sondern ihn gleich richtig herzurichten. Schließlich war das jetzt mein Zuhause - und ich wollte, dass es für uns alle so schön wie möglich wurde.
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