RE: Cubiculum C:S: | Eine höchst vertrauliche Angelegenheit
Für Nefertem wirkte es äußerst surreal sich durch die Villa Claudia zu bewegen. Mit dem Gedanken, dass er wohl alsbald dieser Villa den Rücken kehren würde, um in der furischen Villa seinen Dienst zu verrichten. Bei dem Gedanken an den Furier und seine durchdringenden Augen bemerkte der Dunkelhaarige wie sein Herz einen dumpferen Rhythmus anzuschlagen begann. Schon atmete der Dunkelhaarige tief durch, wie um sich selbst auf andere Gedanken zu bringen. Und tatsächlich klappte dies äußerst gut, so dass Nefertem seine Emotionen hinter Schloss und Riegel versteckte und an die Türe ein dickes Vorhängeschloss hängte. Von Claudia Sabinas Zusammenspiel mit ihrem Tutor gingen Gerüchte durch die Villa, die Nefertem jedoch nicht für voll nahm. Nein, das konnte doch niemals in Claudia Sabinas Interesse sein. Auch wenn Nefertem deutlich erkannte, wie beschwerlich die Schwangerschaft für seine Domina war, so konnte sie doch nicht zu diesem drastischen Mittel greifen und die Schwangerschaft mutwillig selbst herbei führen wollen. Bei diesem Gedanken spürte Nefertem wie ihm ein Schauer über den Rücken rieselte und er das Zeichen für den bösen Blick in die Luft zeichnete.
Die übrigen claudischen Sklaven spürten das etwas in der Luft lag, denn sie schlichen mit eingezogenen Köpfen durch die Villa. Ein Umstand der Nefertem gar nicht gefiel. Doch wie lange würde er noch Maiordomus dieser Villa sein? Durfte er überhaupt noch Anweisungen an die übrige Dienerschaft erteilen?
Mit diesen Gedanken im Kopf begab sich der Dunkelhaarige in Richtung seines Arbeitszimmers. Als er auf halbem Wege Anaxarete erblickte, die sich direkt auf ihn zubewegte. Geschwind ihre Armbewegung in Richtung des Cubiculums seiner Herrin und Nefertem verstand. Claudia Sabina wünschte ihn zu sehen. Schon straffte sich der aegyptische Sklave, atmete tief durch und ging auf direktem Wege zu Claudia Sabinas Cubiculum. Dort pochte er an die Türe und als man ihn hereinbat, trat er ein. Die Türe schloss er sorgfältig hinter sich und verharrte mit gesenktem Kopf. “Domina? Du wünscht mich zu sprechen?“
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