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Die Gabinierhofleute reisen ins Dobunni-Land
03-17-2025, 03:20 PM,
Beitrag #2
RE: Die Gabinierhofleute reisen ins Dobunni-Land
Ich hatte Elfried, dem Erfahrensten meiner Leute, noch Anweisungen gegeben und war mit ihm eine Runde über das Anwesen gegangen. Die Leitung würde Fenia haben, die die hiesige Sprache und Latein sprach, aber Elfried würde ihr mit allem zur Hand gehen. Ich wusste den Gutshof also in guten Händen, als ich vor das Tor trat, wo die Reisekutsche wartete.
Meine Fridila trug ein dunkelblaues Reisekleid aus Wolle und eine passende Palla dazu, ihr Rabenfederhaar war mit einer silbernen Spange hochgesteckt, und mein Herz schlug näher, als ich sie so edel und schön erblickte. Ich näherte mich dem Kutschbock, auf dem Sionn saß, den ich auch grüßte.

"Ist dir auch warm, meine Fridila? Sitzt du bequem?", fragte ich meine Frau. Ich selbst konnte es nicht ausprobieren, denn ich würde nicht in der Kutsche , sondern gemeinsam mit Rango, der stolz wie Oskar über diese Ehre war, vorneweg reiten. Ich ritt meinen treuen Bernjan, Rango ritt den gemütlichen Sarolf. Ich war in den warmen Wollmantel, den meine Mutter einst in Rot, Blau und Gelb in einem komplizierten germanischen Muster gewebt hatte, gekleidet, der von einer Fibel über der rechten Schulter, die das Gabinierwappen, das springende Pferd zeigte, gehalten wurde. Um die Stirn trug ich einen Reif, um mein Haar aus meiner Stirn zu halten und meine Frame hing über meinem Sattel.

Quiwon grüßte mich ernst mit seinem Schwert, der kleine Kerl wollte ja gerne die Mama und das Schwesterlein, das in Kiras Obhut in der Kutsche schlief, beschützen. Ich grüßte sehr ernsthaft zurück.

"Rango und ich reiten vor beziehungsweise hinter der Kutsche und wir nehmen das Fohlen, das ja dem Fürsten gehören soll, mit uns", erklärte ich. Eisu Ap Comux hatte uns den stolzen Marix und dessen Gefährtin Eleyne unter der Bedingung überlassen, dass er ihr erstes Fohlen bekäme. Mein Wort würde ich nun halten.

Ich setzte mich an die Spitze, denn erst einmal würde unsere kleine Reisegesellschaft den Weg nach Iscalis einschlagen. Ab Cheddar aber würden wir die große Römerstraße verlassen und eine kleinere Straße nach Westen einschlagen, bis dieser Weg an einem Seitenarm des Iscaflusses endete.  Dort gab es eine Furt, die allerdings nicht so niedrig sein würde wie bei meinem ersten Besuch, denn das Frühlingshochwasser war noch nicht abgelaufen. Vor uns würden die Berge hochragen, bis sie sich öffneten und dann den Blick auf eine wohlbestellte Weite frei gaben. Das war schon Dobunniland, aber da wir mit einem Wagen langsamer waren als zu Pferde, würden wir, sobald es dunkel wurde, übernachten müssen. Aber die dräuenden Blauen Berge, die eine liebliche Landschaft verbargen, waren ein erhebender Anblick, und ich freute mich darauf, sie Stella zu zeigen.

Kaum hatten wir die große Römerstraße verlassen, tauschten Rango und ich die Plätze; der junge Mann ritt nun vorneweg und ich sicherte uns von hinten. Das Fohlen hielt sich jedoch, da es mit dessen Wallach Freundschaft geschlossen hatte, an Rango.

Gegen Mittag rasteten wir an einer kleinen Wasserquelle. Die Sonne wärmte schon, und ich hob meine Frau vom Wagen:
"Lass uns uns ein wenig die Beine vertreten, Frau Abendstern", sagte ich, nahm ihren Arm und ging ein paar Schritte:
"War die Fahrt für dich bisher angenehm, Fridila? Wenn du nicht mehr sitzen möchtest, so tausche mit Rango und reite mit mir"
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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RE: Die Gabinierhofleute reisen ins Dobunni-Land - von Publius Gabinius Secundus - 03-17-2025, 03:20 PM

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