RE: Wiedersehen macht Freude?
Vielleicht war diese merkwürdige Distanz wirklich alles nur ein Produkt der Schwangerschaft, denn meine liebreizende Rhian schaute mich so forschend an, als ich verkündete, dass ich mit einem Sohn rechnete. Das entlockte mir nur ein entspanntes Lachen, denn die Erblinie bei den Brigantes war in der Regel die mütterliche, weibliche Linie. Hätte ich eine Schwester gehabt, so wäre ich vielleicht ihr Waffenmeister oder Berater aber niemals König der Brigantes geworden. "Ich glaube jeder Mann freut sich über Söhne, denen er alles beibringen kann...aber eine Prinzessin wäre wichtiger für unser Reich" antwortete ich wieder ein wenig ernster. "Eine kleine Prinzessin wird eines Tages unangefochten auf unserem Thron sitzen, Liebste, und ihre Brüder werden sie mit Leib und Leben schützen, wie es sein sollte und für sie in den Krieg ziehen." Die Silurer schienen das anders zu handhaben, da sie Rhian so willig für eine Allianz verschachert haben.
"Hoffentlich werden wir viele kleine Prinzen und Prinzessinnen haben, Liebste..." raunte ich erneut spielerisch, da sie sich nun anscheinend doch für eheliche Zweisamkeit entschieden hatte und ihren Körper an mir rieb. Ich fasste das als Einladung auf und drehte sie sanft mit dem Rücken zu mir, damit ich mich von hinten an sie schmiegen konnte und ihren so begehrenswerten Leib in einer zärtlichen Umarmung umfangen konnte. So konnten wir uns für sie bequem vereinigen, ohne dass der Bauch im Weg war. Noch dazu nutzte ich die Position aus um ihren Nacken mit zärtlichen Küssen zu bedecken, während ich mir langsam und behutsam Zeit beim Liebesspiel ließ. Ich wollte nichts überstürzen und sichergehen, dass es nicht unbequem oder gar schmerzhaft für meine zarte Frau war.
Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, da ich den Akt wirklich in die Länge gezogen hatte um die Kontrolle zu behalten, ehe ich mich erschöpft und hundemüde aber absolut erfüllt aus Rhians Schoß zurückzog. Trotzdem hielt ich sie noch eine Weile, da ich ihre Nähe so vermisst hatte. "Ich liebe dich, Rhian. Du weißt gar nicht, wie sehr du mir gefehlt hast..." sagte ich mit belegter Stimme, die zu brechen drohte, während ich meinen Kopf in ihrem duftenden Haar vergrub. Manchmal hasste ich die Entscheidungen, die ich als König treffen musste - denn sie führten mich von meiner Frau fort und brachten mich dazu Dinge zu tun, auf die ich wirklich keine Luste hatte wie zb. Alpia als meine Nebenfrau zu ehelichen. Aber der Mann Cahir hatte oft einfach keine Wahl, denn die Pflicht am Volk ging immer vor. Hoffentlich würde Rhian das verstehen.
Aber es half alles nichts, denn ich musste mich zusammenreißen und meiner Königin reinen Wein einschenken. Ich wollte nur zuerst einige Momente für Cahir den Mann stehlen, bevor ich wieder Cahir der König sein musste. Zuerst erzählte ich von den Bündnisverhandlungen im Detail und dass wir ausreichend Vorräte bis zum Sommer zusammentragen mussten für einen bevorstehenden Feldzug und die Bewirtung von Bündnispartnern. Auch von den Kriegern von den nördlichen Inseln erzählte ich, die eines der Brudervölker der Pikten im Norden waren. Sie würden uns auch unterstützen und im Sommer zu uns kommen. Doch ein Thema ließ ich bis zum Ende aus, aber es war wohl besser es gerade heraus zu sagen.
"Die Frau in meinem Gefolge heißt Alpia und sie ist eine piktische Fürstentochter. Ihr Vater ist der Fürst der Pikten, Artenc. Er ist unser Bündnispartner und wie es bei den Pikten Sitte ist, habe ich sie als Teil des Bündnisses zwischen unseren Stämmen geheiratet und sie als meine Nebenfrau mit hierher gebracht. Sie wird hier im Langhaus bei uns wohnen und Teil unserer Familie sein." Ich hoffte, dass Rhian freundlich zu Alpia sein konnte, die sich ihre Lage auch nicht ausgesucht hatte. "Sie selbst ist die Tochter von Artencs fünfter Frau und weiß, wie das Leben einer Nebenfrau aussieht." Alpia war so still auf der Reise gewesen und hatte nie geklagt oder Widerworte von sich gegeben. Sie schien sich in ihr Schicksal gefügt zu haben und ein wenig traurig zu sein. Hoffentlich würde sie froher werden, sobald sie ein Kind oder zwei hatte, die ein lebender Beweis für das Bündnis wären.
Ich hoffte, dass meine Rhian verstehen würde, dass dies nicht aus Liebe sondern nur aus Pflicht geschah - auf beiden Seiten. Mein Herz gehörte nur meiner zarten, süßen Rhian, die ich abwartend ansah. Würde sie böse, enttäuscht oder eifersüchtig sein? Sie hätte jedes Recht dazu, aber ich hoffte, dass sie verstehen würde, dass ich nicht den Luxus hatte meine eigenen Entscheidungen zu treffen.
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