RE: Peristyl - der Säulenhof
Und Cassia plapperte und plapperte und plapperte. Bis sie auf einmal verstummte. So als wären ihr auf einmal die Worte ausgegangen. Oder hatte Cassia erst jetzt bemerkt, dass sie Catia mit ihren Worten wohl sehr langweilte. “Entschuldige. Ich plappere und plappere. Und du weißt gar nicht von wem oder was ich rede. Tut mir Leid.“ Murmelte die junge Sklavin mit leiser Stimme und blickte aus großen Augen zu Catia empor. Schon drehte sich das Gespräch um den kleinen Carus, der in Cassias Augen tatsächlich etwas merkwürdig war. Und genau dies sprach die vorwitzige Sklavin im nächsten Moment auch schon aus. Ihr Dominus würde sie wohl züchtigen, wenn der Furier ihre Worte vernehmen würde. Doch ihr Dominus war nicht zugegen und auch ihre Domina hielt sich nicht mehr im Peristyl auf. Nur noch die Kinderfrauen, Cassia und Catia, sowie die Kinder.
“Oh. Ähm. Nein, so meinte ich das gar nicht. Aber der kleine Dominus ist so anders als Domina Furia Saturnina. Er schreit nicht. Er weint nicht. Er schläft viel. Das ist doch nicht normal. Oder?“ Nach diesen Worten zuckte Cassia mit ihren Schultern und blickte dabei zu der älteren Frau empor. Deren Griff an ihr Band in ihrem Haar blieb dem wachsamen Auge Cassias natürlich nicht verborgen. Und so neigte sich ihr Kopf kaum merklich auf die Seite. “Hast du Angst vor dem bösen Blick?“ Plapperte Cassia dann auch schon wieder drauflos. Wobei ihr Blick neugierig zu dem Band in Catias Haar wanderte. Das musste doch eine Bedeutung für die junge Frau haben. Und so wie sie gerade eben danach getastet hatte... “Ich wollte ganz bestimmt nichts schlechtes über den kleinen Dominus sagen. Aber es ist schon sehr merkwürdig. Aber vielleicht hat er sich auch nur seiner Kinderfrau angepasst. Phaedra ist nämlich auch ein bisschen merkwürdig. Sie ist auch so still, fast so wie der kleine Dominus.“ Plapperte Cassia munter weiter und blickte dabei zwischen dem stillen Carus und Catia hin- und her. Auch wenn ihr Hauptaugenmerk der jungen Frau galt. “Die kleine Domina ist ein richtiger Wirbelwind. Sie würde am liebsten immer mit meinem Hündchen spielen und durch den Hortus toben. Aber sie muss weben und spinnen. Alles doofe Dinge, die eine junge Römerin erlernen muss.“ Jene letzten Worte sprach Cassia mit einem ganz und gar nicht netten Tonfall. Sie wollte nicht, dass sich die kleine Furia Saturnina in eine junge Dame verwandelte. Denn dies bedeutete im Umkehrschluss, dass sie dann nicht mehr mit ihr herumtoben konnte.
“Hm. Magst du eigentlich auch mal Kinder haben Catia? Bestimmt, oder? Du sprichst so liebevoll von den Zwillingen. Und die Zwillinge haben dich bestimmt auch sehr gerne.“ Erkundigte sich nun Cassia mit einem fragenden Klang in ihrer Stimme. Wobei sie aus dem Augenwinkel immer wieder gen Furia Saturnina und Tiberius Furius Victor schielte.
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