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Nymphäum | Besuch einer lieben Freundin
03-13-2025, 01:40 PM,
Beitrag #6
RE: Nymphäum | Besuch einer lieben Freundin
"Wir könnten uns später aus beiden Werken etwas vorlesen lassen", schlug ich vor, denn ich liebte Bücher über alles und eine meiner drei Truhen war voller Schriftrollen gewesen, als ich nach Iscalis kam:
"Agamedes, mein alter Hauslehrer, liest immer noch sehr schön",  und es freute mich, dass es allen auf dem Gabinierhof gut ging:
"Ich habe tatsächlich große Neuigkeiten. Ich werde mich wieder verheiraten. Der Legat Augusti selbst hat mir einen Gatten ausgesucht: Seinen jüngeren Sohn Petilius Vindex, der gerade sein Militärtribunat in Germanien abgeleistet hat. Du und deine Familie sind zur Hochzeit herzlich eingeladen, wenn ihr mir die Ehre geben könnt, zu kommen", ich lächelte etwas verträumt, als ich an meinen künftigen Ehemann dachte:
"Ich kenne ihn noch gar nicht. Er soll aber ein freundlicher Mann sein. Er trägt also keine Schuld, wenn...", ich erklärte es sachlich:
"..wenn ich ein Mädchen bekomme, dann hätte er bestimmt  nichts dagegen, wenn ich es mit in unsere Ehe bringe. Denn mein Exmann interessiert sich nicht für Töchter. Eine Tochter dürfte bei mir bleiben, bis sie erwachsen ist, und vermutlich könnte ich ihr sogar eine gute Partie besorgen, die den Iuliern sehr recht wäre. Doch wenn es ein Sohn wird, so wird er in Rom bei seiner Familie erzogen werden. Dann kann ich ihn nicht nach Londinium mitnehmen"
ich wischte mir eine Träne aus den Augen, die jetzt doch herunterrollen wollte:
"Am Anfang meiner Schwangerschaft war ich bei einer keltischen Weisen Frau, weil ich meinem Mann unbedingt gleich einen Erbsohn schenken wollte. Ich wollte, dass sie mir dafür einen Zauber verkaufte. Sie gab mir aber nur Weizen- und Gerstenkörner in einem Tuch  mit. Ich sollte darauf urinieren und abwarten: Wenn der Weizen keimte, sei das Kind weiblich; keimte die Gerste, sei es männlich, sagte sie mir. Es war die Gerste, die keimte! "

Ich fand meine Haltung wieder und legte meine Hände in meinen Schoß. Ich schaute meine Freundin an. Sie hatte schon zwei Kinder. Ich hatte so hübsche Erinnerungen an ihr Landleben mit seinen rustikalen Festen. Es schien mir wie eine friedliche Oase in den etwas unruhigen Zeiten, die ich gerade durchlebte. Es wäre ein schönes Zuhause für mein Kind, dachte ich wieder, was ich ja schon zuvor gedacht hatte. Mein Exmann war bestimmt auch mehr als einverstanden, denn Furia Stella war eine edle Patrizierin, der Freundin sein Kind anzuvertrauen.

Wie gesagt, ich hielt nie viel davon, in meiner Rede nicht klar zu sein. Wenn ich etwas wollte, preschte ich geradelienig auf mein Ziel los. Mehr als ein Nein konnte mein Gegenüber mir nicht geben.

"Meine liebe Stella", begann ich etwas feierlich, meine Bitte zu formulieren: "Würden dein Gatte und du denn vielleicht bitte meinen noch ungeborenen Sohn nach seiner Geburt in Pflege nehmen, bis ihn sein Vater abholen lässt?
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor Mulieris): Caius Plautius Leander
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RE: Nymphäum | Besuch einer lieben Freundin - von Claudia Sabina - 03-13-2025, 01:40 PM

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