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[Vor dem Gartentor] Am Abend
03-11-2025, 04:28 PM,
Beitrag #4
RE: [Vor dem Gartentor] Am Abend
Sie flog geradezu in meine Arme und umarmte mich zur Begrüßung. Ich war einen Moment überrascht und überfordert, während mein Herz komische Hüpfer machte, aber dann schloss ich die Augen und umarmte sie einfach zurück, einfach nur, um das Gefühl ein wenig auszukosten, das das bei mir verursachte. Es war ein gutes Gefühl, auch wenn ich keinen Namen dafür hatte.
Sie fing an, zu plappern, und ehrlicherweise hörte ich das meiste davon gar nicht. Ich war einfach nur – vielleicht war das passende Wort glücklich – dass sie gerade da war und mich so ansah und lächelte und mich hielt, und mit ihrer Art die ganzen, düsteren Gedanken verscheuchte, die ich eben noch gehabt hatte. Die waren jetzt einfach weg, und ich schaute zu ihr runter in die dunklen Augen und auf den roten Mund und wusste, dass sie mich was gefragt hatte, aber ich hätte beim besten Willen nicht sagen können, was sie gefragt hatte.
Anstatt zu antworten, gab ich ihr also einen Kuss. Einen richtigen, so wie ich sie küssen wollte. Wie ich wollte, dass die Leute, die vorbeikamen, sahen, dass ich sie küsste. Damit alle hier wussten, jetzt, hier, in diesem Moment war sie mein. Es war vielleicht nur dieser Augenblick oder vielleicht auch eine Aneinanderreihung von Augenblicken, wo das so sein würde, und sie würde einem anderen gehören und weg sein und einen anderen so ansehen und umarmen und einem anderen dann auch irgendwann sicher Kinder schenken und all das, was halt so dazugehörte. Aber in diesem Moment war sie mein, und das sollten alle sehen.

Als irgendwann dann die Informationen über das, was sie gesagt hatte, auch in meinem Verstand angekommen waren, löste ich den Kuss und sah sie an. So süß, wie sie dabei schwankte und wie ihre Lippen noch ein wenig roter und vom Küssen geschwollen waren, wollte ich am liebsten gleich weitermachen. Und ein Hochgefühl überkam mich bei der Erkenntnis, dass ich das ja konnte. Die ganze Nacht lang, wenn ich wollte. Und ich wollte! Und wie ich wollte.
“Ich hab ein Bärenfell gekauft“ platzte es aus mir heraus, was jetzt vielleicht nicht die subtilste Art war, ein Gespräch zu beginnen. Ich wusste nicht, ob sie sich an die Dinge erinnerte, die ich ihr zugeraunt hatte, als wir beide in Alans Stall gerade zugange gewesen waren. Meistens hatten diese Sachen ja auch keinerlei Bedeutung, denn mal ehrlich, wenn man es gerade miteinander trieb, sollte man froh sein, überhaupt artikulierte Wörter dabei herauszubekommen. Aber ich erinnerte mich sehr gut daran, ihr gesagt zu haben, dass ich sie auf einem Bärenfell vernaschen wollte, und ich und Teile meiner Anatomie freuten sich schon sehr darauf, genau das zu tun.
“Ich hab mit… Pally gesprochen. Er ist heute Nacht woanders. Ich hab auch die Hütte aufgeräumt, und… wir sind da ungestört. Und haben ein richtiges Bett, und ein Dach und warmes Feuer. Wenn du magst. Aber wenn du lieber spazieren willst, können wir auch spazieren. Aber da ist es noch kälter. Und die Eicheln pieksen.“ Ich wollte nicht wieder draußen in einem kalten Wald mit ihr schlafen. Ich wollte die ganze Nacht mit ihr in meinen Armen verbringen. Ich wollte einmal Zeit dafür haben, ohne dass irgendwas piekste, kalt war, uns jemand störte oder wir Zeitdruck hatten.
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Falke
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[Vor dem Gartentor] Am Abend - von Catia - 03-07-2025, 09:56 PM
RE: [Vor dem Gartentor] Am Abend - von Louarn - 03-09-2025, 06:18 PM
RE: [Vor dem Gartentor] Am Abend - von Catia - 03-11-2025, 01:03 PM
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