Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
03-05-2025, 11:29 PM,
Beitrag #12
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Ich blieb reglos stehen, während er sprach, während er mir meine Fehler vorhielt, als wäre ich ein törichtes Kind. Doch als er von den Sklaven sprach, da durchfuhr mich ein heißer Stich der Empörung – nicht nur ein Funke, sondern eine auflodernde Flamme.
"Ich habe keinen einzigen Sklaven verkauft, als mein Vater verschwand", sagte ich mit fester Stimme, auch wenn mein Herz heftig schlug. Mein Blick ruhte unnachgiebig auf ihm. "Lieber hätte ich alles verkauft, was irgendeinen Wert hat. Lieber hätte ich Hunger gelitten, als einen von ihnen fortzuschicken. Und das willst du mir also jetzt vorwerfen?" Ich atmete tief durch, bemühte mich, meine Stimme ruhig zu halten. "Was auch immer du über mich denkst, glaube das nicht."Ich spürte, wie mir die Worte schwerfielen, weil mich das alles mehr traf, als ich zugeben wollte. "Aber vielleicht glaubst du es doch," fügte ich leiser hinzu. "Vielleicht hältst du mich wirklich für ein verwöhntes und verzogenes Kind, das nicht weiß, was es tut." Ein kurzes, bitteres Lächeln huschte über mein Gesicht, bevor es wieder verblasste. 
„Ich verachte dich nicht, Leander. Wenn du das wirklich glaubst, dann kennst du mich überhaupt nicht! Ich habe dich nie verachtet! Aber vielleicht hast du mich nie richtig angesehen, um das zu erkennen.“ Meine Stimme zitterte vor aufgestauter Wut, doch noch mehr vor der Enttäuschung, die sich in mir breitmachte. „Und ein Kind? Ja, vielleicht war ich manchmal unsicher oder unbeholfen, aber nicht aus Bosheit! Ich verspotte dich nicht – ich versuche verzweifelt, zu dir durchzudringen.
Ich schüttelte den Kopf, schluckte die aufsteigende Hitze in meiner Kehle hinunter.
"Und dann fragst du dich, warum ich so reagiere? Ja, ich bin wütend, Leander. Du behandelst mich, als sei ich eine Last für dich, die du auf dich genommen hast, weil es das Vernünftigste war!" Ich hob die Hände in einer hilflosen Geste und ließ sie wieder sinken. Es war sinnlos. Egal, was ich sagte, er würde es gegen mich verwenden. 
„Ja, du bist ein guter Ehemann, so wie man es von dir erwartet. Du kümmerst dich um mich, du erfüllst deine Pflichten, und dafür sollte ich dir auch dankbar sein.“ Ich schluckte und schüttelte leicht den Kopf.  Meine Stimme wurde leiser und bebte vor unterdrückter Frustration. "Aber du hältst mich auf Abstand, als wäre ich nicht deine Frau, sondern eine entfernte, ungeliebte Verwandte, mit der du notgedrungen dein Haus teilst."
Ich sah ihn an, suchte in seinem Gesicht nach einer Regung, nach einem Zeichen, dass er mich verstand. "Es tut mir leid, dass ich Fehler gemacht habe. Dass ich nicht von Anfang an wusste, wie ich mich verhalten soll. Dass ich so unerfahren war und scheu. Aber ich habe dazugelernt, Leander. Und ich hatte gehofft, dass du mir irgendwann noch eine Chance gibst, es besser zu machen."
Meine Stimme wurde weicher, ein Hauch von Unsicherheit schlich sich ein. "Jeden Abend hoffe ich, dass du zu mir kommst. Dass du nach mir siehst. Dass du mich… lieben könntest. Begehren könntest. Dass ich endlich wirklich deine Frau sein könnte und du mein Mann." Aber wie es schien, war das ein Irrtum.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
Zitieren
 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin - von Norbana Orestilla - 03-05-2025, 11:29 PM

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste