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[Londinium] Eine öffentliche Hinrichtung
03-03-2025, 03:26 PM,
Beitrag #8
RE: [Londinium] Eine öffentliche Hinrichtung
Saturninus zwang sich weiterhin, alles mitanzusehen. Er war ja der Ankläger gewesen, er fand es also nicht gerecht, sich jetzt nun der Konsequenzen dieser Anklage zu entziehen. Und vom ersten Peitschenhieb, der durch Fleisch schnitt bis zum Hieb des Beiles, der dem Leben seines ehemaligen Freundes ein Ende setzte, war all das blutige Konsequenz seines Handels. Er hatte Alun auf eigene Kosten nach Londinium geschleppt. Dann war der fleißige, freundliche Corvus nicht mehr, oder viel mehr: Er hatte ja nie existiert. Das war es, was Saturninus sich sagte, er hatte nie existiert. Doch zu sehen, wie das blühende Leben schwand, wie der Kopf fiel, das war bitter, und Saturninus fühlte, dass das, was der Henker einmal fortgenommen, nie wieder auf diese Welt zurückkommen konnte. Da konnte er sich noch so oft sagen: Dieser hier war ein Feind Roms!
Er fühlte sich, als hätte er selbst Hand angelegt und Alun erwürgt. So oft er die Augen schloss, stand ihm jenes Gesicht vor Augen.
Saturninus winkte seine vier Sklaven heran, besonders den Sidonius, der seinen Geldbeutel aufbewahrte.
"Ich brauche etwas zu Trinken", sagte er: " Am besten Wein und den am besten unvermischt!"
"Herr, hier so weit weg vom Stadtzentrum gibt es nur übelbeleumdete Spelunken", sagte Sidonius.
Saturninus lachte freudlos: "Eine üble Spelunke? Das ist mir gerade recht! Dann werden wir eben schlechten Wein trinken. Oder hast du was dagegen, Sidonius?"
Wenn Saturninus in dieser düsteren Stimmung war, gab es wenig, was man ihm entgegnen konnte; so sagte Sidonius, dass er nichts dagegen hätte....
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Honoratior von Iscalis
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RE: [Londinium] Eine öffentliche Hinrichtung - von Tiberius Furius Saturninus - 03-03-2025, 03:26 PM

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