RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Leander hatte erwartet, dass Orestilla sich freute. Allerdings hatte er gehofft, dass diese Freude sich mehr auf den Hund konzentrieren würde und weniger auf ihn. Nachdem er sich einmal hatte fest drücken lassen, dachte er auch, es überstanden zu haben, allerdings kam sie noch einmal zurück, um sich auf die Zehenspitzen zu stellen und den Mund zu spitzen. Leander tat so, als hätte er es nicht bemerkt, während er sich leicht abwandte und schließlich einen schritt beiseite trat. “Nun, ich habe versprochen, einen kleinen Hund zu besorgen, und im Allgemeinen halte ich mein Wort“, meinte er etwas verwirrt angesichts der Tatsache, dass sie tatsächlich eine derart niedrige Meinung von ihm zu haben schien, dass sie ihm nicht einmal diese Aussage geglaubt hatte.
Er schob es auf ihre Sprunghaftigkeit und Jugendlichkeit und beschloss, es nicht als Beleidigung anzusehen, während er auch gleich fortfuhr. “Es ist ein Rüde und du musst ihm noch einen Namen geben und darauf trainieren, darauf zu hören. Leine und Halsband ist er bereits gewohnt und laut Aussage meines Arbeitskollegen ist er auch bereits stubenrein, allerdings würde ich mich darauf nicht allzu sehr verlassen. Du oder einer der Sklaven sollten also mehrfach täglich mit ihm nach draußen gehen. Wenn du ihn selbst spazieren führen möchtest, solltest du aber immer einen Sklaven als Schutz mitnehmen.“
Damit war das hoffentlich alles geklärt und Orestilla hinreichend beschäftigt in der nächsten Zeit. “Ich werde in vier Tagen dann auch nach Londinium fahren. Die Betriebe und Immobilien, die Plautius Montanus mir netterweise geschenkt hat, müssen in Augenschein genommen werden und einige Dinge geregelt. Ebenso muss ich noch einige Veranlassungen bezüglich des Erbes meines Vaters treffen, was hier in Iscalis nicht möglich ist. Ich werde also drei bis vielleicht vier Wochen abwesend sein, und ich nehme Innogen und vermutlich Hector mit. Mit Phineas habe ich das entsprechend der Verteilung der Haushaltspflichten auch schon abgesprochen und der Köchin ein Budget für den nächsten Monat zugeteilt. Es sollte also keinerlei Probleme deswegen geben.“ Und nachdem seine Frau nun auch eine Beschäftigung hatte, noch viel weniger, dachte Leander.
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