Catia sah, dass ein braunlockiges Mädchen, das wohl um einiges jünger war als sie selbst, zur Haustür kam. Das musste diese Cassia sein, die der blonde Sklavenjunge so lauthals gerufen hatte. "Salve Cassia", sagte sie: "Ich habe mich so beeilt, dass ich jetzt zu dran früh bin, tut mir Leid, dir Umstände zu machen. Ich heiße Catia und bin Kindermagd bei Furiana Deirdre. War Aidan hoffentlich brav?"
Wie schon mit Leon wechselte Catia ins Lateinische, das sie in ihrer frühen Kindheit im Militärlagerdorf gelernt hatte. Es war nicht sehr vornehm, aber doch flüssig.
Da der Türwächter ihr jetzt den Weg freimachte, sah sich Catia neugierig um. Das also war ein römisches Haus. Auch innen gab es eine ganze Menge Säulen. Und in der Mitte der Säulen lag ein viereckiges Regenbecken. Catia näherte sich neugierig, um hinein zu sehen und sie spiegelte sich in der glatten Wasseroberfläche. Ihre Wangen waren sehr gerötet, und ihre Augen glänzten vor lauter Freude.
Alles im furischen Heim wirkte sehr gediegen. Im Gegensatz zu Furiana Deirdres Haus herrschte eine nahezu unnatürliche Stille, und Sklaven huschten hin und her.
Unwillkürlich dämpfte auch Catia ihre Stimme: "Sind die Kinder denn hier?", fragte sie.