RE: Die Hochzeit von Deirdre und Owain
Die Schwüre waren gesprochen und Dierna hatte die Hochzeit abgeschlossen und mir das Band zurückgegeben, mit dem sie unsere Hände verbunden hatte. Ich hielt es fest in meiner Hand, als ich an den Rand der Quelle trat und mich dann am Rand niederkniete und es feierlich opferte. "Bitte empfange dieses Geschenk, große Göttin Brigid, als Zeichen, das Menschenhand nicht trennen kann, was die Göttin zusammengeführt hat." Kurz blickte ich dem Band zu wie es im glasklaren Wasser des natürlichen Felsbeckens zum Grund sank. Es war geschafft und ich war mir absolut sicher, dass die Göttin uns behüten und beschützen würde.
Ich erhob mich nach dem Opfer und schaute mich kurz um. Owain nahm einen Stein und schlug auf einen wunderschönen Goldreif ein, den er ebenfalls der Quelle opferte. Was für ein fürstliches Geschenk an die Göttin! Als er fertig war, begann er allerdings sich direkt auszuziehen. Also doch eine traditionelle Vereinigung unter den Augen der Göttin. Aus dem Augenwinkel sah ich noch wie Dierna langsam davonging und ich begann ebenfalls die seitliche Schnürung meines Kleids zu lösen und zog es mir über den Kopf, damit sich keine Stoffbarriere mehr zwischen uns befand und wir uns vereinigen konnten.
Es war wie ein Rausch, denn obwohl es kalt war, spürte ich davon nichts. Es fühlte sich eher wie an Beltane an, wenn es heißt, dass manchmal die Götter über einen kamen und einen Liebesrausch auslösten. Es dauerte nur Augenblicke bis wir regelrecht übereinander herfielen und uns fast schmerzhaft aneinanderpressten. In eine Umarmung verschlungen drängte mich mein Mann die drei Schritte zum Altarstein zurück, ehe wir uns voller Leidenschaft zuerst dagegen gelehnt und später auch auf dem Stein selbst vereinigten. Ich konnte nicht sagen, wie lange wir zugange waren, aber statt Mittag musste es bereits später Nachmittag sein, als wir aus dem Liebesrausch erwachten und uns völlig unterkühlt aneinander kuschelten. Als wir unsere Kleidung am Ufer der Quelle einsammelten und uns anzogen, begann es auch noch leicht zu regnen, was mich zum Lachen brachte.
Es war nur ein leichtes Nieseln, was mir wenig ausmachte, denn wir waren ja nicht aus Zucker und die warme beheizte Hütte erwartete uns. Auch Owain sah recht geschafft nach diesem Liebesakt aus und ich küsste ihn sanft und innig, ehe ich seine Hand wieder zärtlich und nicht so animalisch ergriff. "Ich liebe dich, Owain. Ich bin so glücklich, dass mein Herz zerspringen könnte" sagte ich mit einem tiefen Blick in seine Augen und drückte ein Küsschen auf seinen Handrücken, ehe ich mich zum Gehen wandte. Ich hätte jetzt ehrlich gesagt ein Pferd essen können und ich brauchte wahrlich Wärme.
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