RE: Beim alten Hügelgrab - ein Samhain-Nachttraum
"Ich werfe ihn aus seiner schäbigen Hütte und aus Cheddar gleichermaßen hinaus! Ich will ihn nicht als Klienten haben! Komm, Nivis, überraschen wir ihn!", wiederholte Saturninus.
Er nahm Nivis Hand, jedoch diesmal mehr aus Gewohnheit als aus Zuneigung. Es war für ihn bis dato selbstverständlich gewesen, dass sein wächsernes Abbild einst bei den Bildern der Ahnen aufbewahrt und von den Furiernachkommen an den entsprechenden Fesstagen und bei Trauerumzügen geehrt werden würde. Endgültig aus den Familienannalen gelöscht zu werden, jagte ihm mehr Furcht ein als aller übernatürlicher Zauber es konnte. Wenn es für ihn eine Art Weiterleben nach dem Tode gab, so nur in der Ehre, die ihm die Angehörigen der Gens Furia erwiesen. Geschah das nicht, so wäre er für immer und ewig vergessen und verloren.
Nivis selbst schien nach dem Tode auf ein Dasein in einem keltischen Elysium zu hoffen, aber selbst wenn sie dorthin gehen konnte, wusste Saturninus nun, dass er sie nicht begleiten können würde. Er war Römer, und nie zuvor hatte er sich in Nivis Gegenwart römischer gefühlt.
Die kleine Gruppe kam nach einer Weile Fußweg wieder in Cheddar an. Das Dorf schlief bereits tief und fest, nur einige Hunde bellten, und von Osten her dämmerte bereits kalt und grau der Morgen.
Seasnán und Saturninus bewaffneten sich mit Ästen, die sie auf dem Weg fanden, und von denen sie die Zweige und das Laub abbrachen. Sie würden ihnen als Knüppel dienen, um diesen Ciaran so zu bestrafen, dass er dieses Samhain niemals vergessen sollte.
Nocheinmal wandte sich der Furius an seine Liberta:
"Wohin jetzt?", fragte er.
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