>>> Schweigend und dennoch zügigen Schrittes folgte Nefertem dem etwas dicklich wirkenden furischen Sklaven mit den rötlichen Locken. Im ersten Moment hatte der claudische Sklave das Bild des
'Dicken' vor seinem Inneren Auge und ein feines Lächeln huschte über seine Lippen. Wie es dem Sklaven des Iuliers wohl ergehen mochte? Auf diese Frage würde Nefertem jedoch wohl niemals eine Antwort erhalten. So atmete er auch schon tief durch und bemerkte das Wasserbecken im Atrium aus dem Augenwinkel. Nur wenige Schritte später betrat Nefertem auch schon das Tablinum, den repräsentativen Aufenthaltsraum der furischen Villa. Und dort konnte er auch den Furier erblicken, der an einem hübsch gezimmerten Tisch saß und etwaigen Schriftkram erledigte. Der dunkle Haarschopf war über die Pergamentrollen gebeugt, wie Nefertem feststellte und er spürte wie sein Herz kurzweilig kraftvoller in seiner Brust pochte. Oh große Mutter Isis. Wie er es genoss den hernieder gebeugten Haarschopf stillschweigend zu betrachten. Doch schon war es die Stimme des rotgelockten Sklaven die erklang und ihn als ..Neffen der edlen Claudia Sabina, wobei er den Namen seiner Domina auch noch fälschlicherweise verunglimpfte. Wo hatte Furius Saturninus nur diesen Sklaven aufgetrieben? Kurzzeitig konnte man eine steile Falte zwischen Nefertems Augenbrauen erblicken, bevor er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte und stillschweigend darauf wartete, dass der Furier auf ihn aufmerksam werden würde. Erst dann würde Nefertem mit der Sprache herausrücken, was der Grund seines Besuches in der furischen Villa war. Denn dies würde ihm besonders schwer fallen. Eine Stundung des Darlehens, genauer gesagt eine verlängerte Frist der Zurückzahlung.