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Die Hochzeit von Deirdre und Owain
02-21-2025, 10:49 PM,
Beitrag #5
RE: Die Hochzeit von Deirdre und Owain
Als ich zu Deirdre trat und unsere Blicke sich trafen, spürte ich die Wärme in ihren Augen, die jede Nervosität von mir nahm. Für einen Moment gab es nur sie und mich. Mein Herz schlug schneller, als ich ihr Lächeln erwiderte.

Ich beobachtete, wie Dierna zur Quelle trat, das Wasser mit leiser Stimme segnete und dann ihre Finger hineintauchte. Als die ersten Tropfen meine Haut berührten, lief mir ein Schauer über den Rücken. Nicht vor Kälte, sondern weil ich die Bedeutung dieses Moments spürte. Es war, als würde das Wasser all das Alte fortspülen, um Platz für etwas Neues zu schaffen. Als Dierna schließlich unsere Hände mit dem gewebten Band verband, fühlte ich, wie sich meine Finger ganz von selbst um Deirdres schlossen.
 
Ich hörte ihrem Schwur zu, jedem einzelnen Wort, das sie mit so viel Überzeugung sprach. Sie schwor bei Feuer und Wasser, bei Erde und Stein, bei all den Dingen, die Bestand hatten. Als sie mich dabei ansah, wurde mir bewusst, dass es für mich nie eine andere Wahl gegeben hatte. Sie war meine Zukunft, mein Zuhause.
 Als mein Moment kam, hob ich das Kinn und sprach mit fester Stimme:
 "Im Angesicht der heiligen Quelle schwöre ich, Owain, Sohn des Tarran und der Nerys, dir treu bis ans Ende meiner Tage zu sein. Ich schwöre bei den Funken der Esse und dem Wind, der die Glut anfacht, bei der Erde, die unsere Füße trägt, und dem Wasser, das uns reinigt."
Ich ließ meine freie Hand über die feuchte Erde gleiten, strich kurz über den Griff meines Gürtelmessers und legte dann die Fingerspitzen auf den kühlen Stein des Altars. "Sollte ich diesen Schwur je brechen, mögen mich meine Ahnen verstoßen und die Götter mich richten."
 
Meine Finger hielten ihre noch ein wenig fester, während Dierna das Band sanft löste. In mir breitete sich eine tiefe Ruhe aus, nicht, weil etwas endete, sondern weil etwas begann. Als Deirdre sich der Quelle zuwandte, um ihr Band zu opfern, holte ich ein Säckchen hervor, das ich unter meiner Tunika verborgen hatte. Darin befanden sich zwei goldene Armreife. Beide hatte ich erst vor wenigen Tagen geschmiedet. Einer war dazu bestimmt, der großen Mutter geopfert zu werden. Der Zweite sollte ein Geschenk für Deirdre sein. 
Ich trat zur Quelle und hielt ihn dem Wasser entgegen, ein stilles Gebet an die Göttin Brigid in meinem Herzen. "Möge dieser Armreif ein Zeichen meiner Dankbarkeit und Hingabe an dich sein, große Göttin. Möge er von hier an Teil des Bundes zwischen mir und meiner Deirdre werden."
 Die goldene Fläche glänzte im Licht. Mit einem Stein schlug ich einmal fest darauf, so dass sich der Armreif verformte. Danach ließ ich ihn ins Wasser gleiten, und es war, als würde die Quelle das Opfer mit Wohlwollen annehmen. 

Während Dierna das Opfer an die Göttin abschloss, konnte ich es kaum noch aushalten. Ein Verlangen nach Deirdre, das tief in mir brannte, und ein Gefühl der Erfüllung, das sich in mir ausbreitete, schoben mich voran. Ich blickte sie an, und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, begann ich, meine Kleidung abzulegen. Zuerst Zog ich die Tunika über meinen Kopf, dann die Hose, bis ich schließlich ganz entblößt vor ihr stand.
Meine Augen trafen die ihren, und in diesem Moment wusste ich, dass nichts mehr zwischen uns stand. Kein Zögern, kein Zweifel. Nur der Moment, in dem wir uns vollständig einander hingaben. Langsam, ganz zärtlich, trat ich auf sie zu und nahm sie in meine Umarmung. Unsere Lippen verschmolzen zu einem Kuss. Alles an mir sehnte sich nach ihrem Schoß. Die Göttin hatte uns gesegnet, und nun war es Zeit, unser Versprechen zu erfüllen.
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