RE: Peristyl - der Säulenhof
Wann immer ihre kleine Domina an diesem doofen Webstuhl sitzen musste, war auch Cassia nicht weit. Immerhin hatte sie die Erlaubnis dazu erhalten. Und währen Furia Saturnina etwas sauertöpfisch dreinschaute, weil sie wohl viel lieber mit Cassia und dem Hundewelpen spielen wollte, tollte Cassia mit dem Hund von links nach rechts. Mal hierhin. Und dann wieder dorthin. Von links nach rechts und zurück. Dabei achtete Cassia natürlich besonders darauf, dass sie und ihr Hundchen dem Webstuhl nicht zu nahe kamen. Nicht auszudenken, wenn das Hundchen den Webstuhl berührte, so dass dieser aus dem Gleichgewicht geriet und umkippte. Oh nein. Dann würde Domina Furia Serena ihr mit Sicherheit das Hundchen wegnehmen. Nein, dies durfte unter keinen Umständen geschehen. Also musste Cassia ganz besonders darauf achten, dass das Hundchen den Webstühlen fern blieb. Schon alleine der Tatsache geschuldet, dass es der Römerin ohnehin nicht gut ging. Sie war wieder schwanger, was ihren Dominus zwar erfreute. Aber Furia Serena sah nicht glücklich darüber aus. Cassia verstand dies sowieso nicht. Wieso musste ihr Dominus seine arme Frau ständig dazu bringen, Kinder zu gebären. Dies war doch einfach nur schrecklich. Ein Baby war doch völlig in Ordnung. Nun gut, vielleicht auch zwei. Aber gleich ein drittes. Und wer wusste schon ob es dann dabei bleiben würde. Aus dem Augenwinkel schielte Cassia vorsichtig gen Furia Serena. Als das Hundchen in wilden Sprüngen auf sie zu hetzte und die junge Sklavin beinahe umgerannt hätte. “Heeeeeh! Bleib stehen.“ Kicherte Cassia und flitzte dem Hundchen nach, welches sich gefährlich nahe den Webstühlen genähert hatte. Doch zum Glück machte das Fellknäuel einen abrupten Bogen, umschiffte somit die Webstühle und huschte unter einem Strauch hindurch. Kichernd wuselte Cassia dem Vierbeiner nach und kicherte dabei ausgelassen. Wobei ihre Augen in einem hellen Licht leuchteten. Vielleicht tröstete sie das Hundchen über den Verlust ihres Nicanders hinweg. Denn dass dieser etwas für seine Domina empfand, hatte Cassia ganz deutlich erkennen können. Und Domina Norbana Orestilla schien es ebenso zu ergehen.
Schon drang Furia Saturninas quengelnde Stimme durch den Säulengang und Cassia drehte automatisch ihren Kopf in Richtung ihrer jungen Domina. Das Hundchen saß artig neben der furischen Sklavin und wedelte begeistert mit seinem kleinen Stummelschwänzchen. “Kleine Domina.“ Wisperte Cassia und blickte Furia Saturnina für einen kurzen Augenblick direkt entgegen. Bis ihr wieder einfiel dass ihr dies doch untersagt war und so heftete sich Cassias Blick auf den Boden. Was für das Hundchen ein Zeichen war in seinem Körbchen zu verschwinden. Denn just in diesem Moment trat ein furischer Sklave in das Peristyl. Brachte einen weiteren Gast. Einen Knaben in einer hübschen Jungentunika. Dies war doch Tiberius Furius Victor, oder? Aufgeregt schielte Cassia in Richtung des Jungen, während das Hundchen in seinem Körbchen wie wild mit dem Schwänzchen zu wedeln begann. Und dies besonders ulkig aussah, so dass Cassia leise kichern musste. “Pssst.“ Raunte Cassia gen des Hündchens gewandt. “Das ist mein Hündchen.“ Erklärte Cassia nicht ohne Stolz in ihrer Stimme, als sich die beiden Kinder, Tiberius Furius Victor und Furia Saturnina über das Körbchen beugten. “Wenn ihr ganz vorsichtig seid, dann lässt er sich streicheln.“ Meinte Cassia mit leiser Stimme und kniete sich nun neben das Körbchen, wie um ihr Hündchen zu beschützen.
“Ein Wettrennen.“ Kicherte Cassia und animierte ihr Hündchen aus dem Körbchen aufzustehen. Sofort flitzte das Fellknäuel davon und Cassia kichernd hinterher. “Na kommt schon. Nicht so langsam.“ Forderte Cassia die beiden Kinder auf ihr zu folgen.
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