(02-13-2025, 02:58 PM)Bran schrieb: Nicander, Nicander, ja, ja, dachte ich und schüttelte den Kopf. Doch wenigstens würde Cassia nicht irgendwelches seltsame Zeug über ihre gemeinsame Vergangenheit erzählen. Das sagte sie mir zumindest. Ich verstand ihre Worte ohnehin nicht. Und ich war nicht neugierig, also fragte ich nicht nach. Cassia war bei mir. Das war genug für mich.
Die Lose lenkten uns beide ab. Ich gewann meine gute Laune wieder, als ich ihr das Armband verehren konnte. Und sie ihre Wange an die meine legte. So könnte es bleiben. Ich grinste von einem Ohr zum anderen.
Aber auch dieser Nicander hatte Glück. Er gewann einen blauen Mantel. Darin sah er... nun, nicht wie ein Sklave aus. Aber auch nicht wie ein Kelte. Eher wie ein feiner Herr von weither.
Und Cassia hatte sogar großes Glück. Sie gewann einen Hundewelpen.
Er schleckte ihr übers Gesicht. Und als sie mir ihn zeigte, schleckte er auch über mein Gesicht. Das machte aber nix. Wir standen da und freuten uns wie Kinder über das kleine Tier.
"Du hast wahrhaftig ein eigenes Hundchen", wiederholte ich Cassias Worte:
"Wie willst du ihn nennen? Und meinst du, sie lassen ihn dich behalten?"
Immer wieder musste Cassia das wahrlich hübsche Armband anblicken, welches Bran für sie gewonnen hatte. Für sie. Bei diesem Gedanken spürte die junge Sklavin wie ihr Herz bis in ihre Kehle empor hüpfte und sich ihre Wangen äußerst stark zu röten begannen. Doch auch Nicander hatte Glück mit seinem Los. Denn er gewann einen wunderschönen Mantel, der ihn wahrlich wie einen Herrscher aussehen ließ.
Wie ihren Herrn. Kurz biss sich Cassia auf die Unterlippe, als sie bemerkte wie intensiv sie Nicander anstarrte. Um dann äußerst abrupt ihren Kopf abzuwenden, so dass der metaphorische Faden beinahe zerriss. So als hätte sich Cassia in diesem Augenblick von Nicander losgesagt. Als wäre ihre einstige Verbindung nur noch ein loser Faden uns nicht mehr das einst starke Tau. Schon atmete Cassia tief durch, zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen und jubelte im nächsten Moment, als sich ihr Los als dieser niedliche Hundewelpe herauskristallisierte.
Absolute Begeisterung zeichnete sich auf Cassias Gesicht, die den Hundewelpen Bran natürlich sofort zeigen musste. Beiden jungen Sklaven schleckte der Welpe sogleich über das Gesicht, was Cassia zu einem freudigen kichern verleiten ließ. Zärtlich begann Cassia nun dem Hund durch das Fell zu streicheln. Wobei sie ganz dicht bei Bran stehen blieb, so dass dieser den Hund ebenfalls streicheln konnte.
“Du sollst den Namen für das Hundchen aussuchen Bran.“ Legte Cassia mit einem verschmitzten Grinsen auf ihren Lippen fest, kraulte sanft durch das Fell des Welpen und blickte dabei Bran mit einem sanften Lächeln auf ihren Lippen an.
“Ich hoffe es. Oh Bran, was ist, wenn mir das Hundchen genommen wird? Dann musst du darauf aufpassen. Versprichst du mir das?“ Schon blickte Cassia aus großen Augen zu Bran empor. Hoffentlich wurde ihre schlimmste Befürchtung nicht doch Wirklichkeit. Furia Saturnina würde sich über das Hundchen bestimmt freuen. Und ihr Dominus? Wäre wohl nicht sehr begeistert darüber. Ebenso seine Gemahlin. Aber sie hatte das Hundchen nun einmal gewonnen. Es war ein Geschenk an sie. Auch wenn Cassia wusste, dass ihr nichts gehörte. Noch nicht einmal die Tunika mit den Glitzerfäden und Sternen die sie trug.