" Wir hätten einen ganzen Harem von gutaussehende Sklaven mit großen ...Talenten", stimmte ich Kikis Ideen für eine weibliche Wohngemeinschaft zu und nippte an meinem Kräutertrank:
"...und die Kleopatra war eine wahre Akrobatin, fand ich....aber nun gut...", der nächste Satz Kikis brachte mich zum Lachen, gespielt entrüstet schüttelte ich den Kopf:
"Du ...und Petilinus Pertax? Werte Dame Kiki, du bist wirklich schlimm! Wo und wann ist mir ja völlig entgangen? Doch du musst dem Mann noch etwas Manneskraft lassen, sonst merkt Bassa etwas! Sie scheint sehr darauf erpicht zu sein, dass er seine ehelichen Pflichten erfüllt. - Hat sie denn die Wahrheit über....", ich zeigte mit den Händen eine Elle an und hätte beinahe meinen Becher verschüttet:
"... erzählt oder war das bloße Prahlerei?", gleich nach Petilius Rufus war Pertax bestimmt der beste Spnsor, den sich eine Hetäre angeln konnte, und ich war froh darüber, dass sich Kiki ohne mich in Londinium nicht langweilen würde
*hüstel*
Dann jedoch sprachen wir über Kinder, und Kiki sagte mir, dass sie keine bekam, dass sie aber froh über diese Entscheidung der Götter war. Sie schien auch nicht so wirklich nachvollziehen zu können, warum ich das Kleine vielleicht doch bei mir behalten wollte.
"Um das Geschlecht eines Kindes zu erraten, braucht man kein sonderlich guter Wahrsager zu sein. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten. Doch die Dorfhexe hat Folgendes getan...",
ich erzählte Kiki vom
Test mit den Weizen- und Gerstenkörnern. Der Weizen war zuerst ausgekeimt, was bedeutete, dass es ein Sohn werden würde, aber keine Methode traf immer ins Schwarze, und vielleicht würde die große Mutter Isis ihre Entscheidung noch einmal ändern, wenn ich sie inbrünstig darum bat:
" Es lebt und wächst also in mir heran, das spüre ich jeden Tag sehr deutlich. Und auch wenn es seinem Vater gehört, ein Teil ist es auch von mir. Sonst würden Kinder ihren Müttern nicht ähnlich sehen. Ich habe es jetzt schon ein klein wenig liebgewonnen. Ich rede sogar mit ihm. Hach, was bin ich sentimental, da der Abschied naht", ich lächelte Kiki an, und das kleine Wesen in mir strampelte deutlich sichtbar....
Dann aber verging die Zeit wie im Flug. So viel musste bedacht werden, denn eine Reise in meinem Zustand war kein Pappenstiel. Doch ich hatte Erfahrung mit den Unbequemlichkeiten von Reisen, und meine teuer gemietete
carruca war mit Kissen und Daunendecken bis unters Dach ausgestattet, um sie abzufedern. Ich kaufte auch noch für Nefertem und all die Familia Geschenke, dann für Serena wunderschöne Seidenstoffe in Rot und Blau, für Prisca einen kleinen Ballen in einem Meeresgrün, was für sie ein Gewand geben sollte und für Furia Stella eine veilchenblaue Seide und für alle drei Freundinnen Bücher: Eine Schmuckausgabe der Cynthialieder von Properz nämlich. Das letzte Buch las ich Kiki in einer freien Minute noch vor, da Cynthia auch eine berühmte Hetäre war: Der Dichter wollte darin mit gleich zwei Frauen (Phyllis vom Aventin und Teia vom Kapitol) schlafen, erwies sich aber als impotent. Da erschien Cynthia (die im Buch zuvor bereits verstorben war!), verprügelte beide Damen und heilte den Dichter dann höchst ausführlich...auf was für Ideen Männer nur kamen! Das wäre aber auch ein fröhliches Theaterstück geworden.
Auch Fabia Tertia und Furia Bassa erhielten, weil wir ihr Haus bewohnt hatten, sehr schöne Gastgeschenke von mir. Bassa schluchzte sogar, da ich fahren sollte und versprach mir, sich um die "edle Numidierin Kiki" zu kümmern, so oft sie Zeit erübrigen konnte ( Pertax hatte gerade so viel für den LAPP zu tun, es war unmöglich, wie sehr er ihn von ihrem Bett fernhielte, beklagte sie sich) Sie gab mir einen Brief an ihren Vormund Saturninus mit.
Ich neckte Kiki, in dem ich ihr die geschlossene Rolle zeigte:
" Unterschreibe doch auch noch! Das würde den Furius tüchtig verwirren!"
Und da waren die schönen Ferien mit Kiki endgültig zu Ende....die Pflicht rief....