RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
Als wir ins Rathaus kamen, waren da noch zwei Bürger, aber wir mussten nicht langen warten. Während Sonnwin dem Stadtschreiber sein Anliegen äußerte, brachte ein Ratshaussklave ein Kissen, damit ich mich auf der kalten Bank sitzen könnte. Ich nickte dankbar und nahm Platz. Der Beamte freute sich zuerst und nahm Sonnwins Antrag auf. Sagte dann, dass der Stadtrat, wenn er das nächste Mal zusammentritt, darüber entscheiden wird und so weiter. Da der Beamte leise sprach, konnte ich nicht alles mitbekommen, was er da murmelte, aber als es um das Geld ging, wurde ich hellhörig und diese seine Frage sehr deutlich verstanden:
"Du besitzt einen der Gutshöfe im Umland, nicht? Du weißt, dass das Standesgeld eintausend Sesterze beträgt, die auf einmal zu entrichten sind, Bürger?"
Diese Frage empörte mich so sehr, dass ich aufstand, mich neben Friudel stellte und den Schreiber finster anschaute. Was ging ihn an, was mein Gatte besaß, oder nicht? Der Beamte sollte einfach die Summe nennen und sich verabschieden. Wenn der Bürger Gabinius das Standesgeld nicht bezahlen könnte, würde er hier erst gar nicht mit seiner Familie erscheinen!
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