RE: Freundschaftsrennen - Zuschauer
"Gerne, werte Gabinia Clara, salve", sagte Saturninus, der sich auf das Rennen freute. Er rückte sogar ein wenig, damit die junge Frau Platz fand. Er hatte die Gabinia schon am Vortag begrüßt, und sich über ihre Gegenwart gewundert. Gabinius ist weit mehr ein Fuchs, als ich ihm zugetraut hätte, dachte er. Jetzt schickt er seine hübsche Schwester ins Feld, um für seine Pferdezucht zu verhandeln. Vermutlich weiß er, dass bei den Barbaren die Weibsleute etwas zu sagen haben.
Die Gabinia trug ein rosa Kleid mit einer Schärpe in Gold und Schwarz, die ein nach links gerichtetes, galoppierendes Pferd abbildete. Als sie sich setzte, sagte Saturninus:
"Ich hätte gedacht, dass Du, da dein Bruder doch mit meiner Cousine verheiratet ist, heute zu Ehren unserer römischen Veneta Blau trägst. Doch du hast andere Farben gewählt", er musterte sie mit seinen dunklen Augen fragend. Für seinen Geschmack war die Gabiniusschwester viel zu unabhängig. Einmal hatte sie ihn sogar von ihrem Hof jagen lassen. Der Streit war allerdings schon länger her, und mittlerweile hatte sich Saturninus mit Furia Stella und ihrer nicht standesgemäßen Ehe ausgesöhnt. Die Ehe schien auch sehr glücklich zu sein.
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