(01-28-2025, 03:11 PM)Eisu Ap Comux schrieb: Und zu Helios sagte er: "Aber Oscar ist auch einer von unseren Namen. Er bedeutet in etwa "Freund des Hirsches". Ein guter Name für einen Auriga, denn er verspricht Schnelligkeit", das im Haushalt von Helios offensichtlich die Cubicularia so viel Einfluss hatte, dass sie die Namen vergab, wäre unter anderen Umständen die Vorlage für einen neuen Witz gewesen, doch Eisu unterdrückte den Spott, obwohl er es nicht böse meinte. Helios musste sich als einziger Albatus unter lauter Veneti eh schon unwohl genug fühlen:
(01-28-2025, 09:26 PM)Marcus Nautius Philus schrieb: Philus wusste natürlich, weshalb Helios hergeschickt worden war, doch wenn überhaupt, war diese 'Spionage' sehr schlecht versteckt. Sie hatten alle etwas davon. Montanus konnte sich beruhigt zurücklehnen, da er die Neuigkeiten nicht verpasste und die Veneta konnte die Konkurrenz einschüchtern, wenn ihr Fahrer sich besonders hervortat. Es war ein Spiel, wie so vieles im Rennsport. Und auch wenn Philus die jugendlichen Streiche und Kleinkriege zwischen den Rennställen aus Rom vermisste, so war der junge Helios doch nicht derjenige, der für dieses Vergnügen hätte herhalten müssen.
Außerdem fand er ihn ganz ansehnlich und hatte nichts dagegen, den jungen Sklaven in seiner Gegenwart zu haben.
"Schön, wenn du es empfehlen kannst, so wollen Helios und ich dein Bier probieren", sagte Philus. "Aber sei nicht betrübt, wenn mein verwöhnter römischer Magen dann doch nach Wein ruft. Patrizier sind vieles, aber nicht aufgeschlossen neuen Genüssen gegenüber." Es war im Scherz vorgetragen, doch sie alle wussten, dass in jedem Scherz ein Funke Wahrheit steckte. Er ging mit einer gewissen Selbstironie an sein Standesdenken, die ihn bei Einheimischen so beliebt machte. Er nahm lachend und dankbar das Lob seines keltischen Gastgebers zur Kenntnis, dessen Blicke in etwa so interessiert wirkten wie die seinen an Helios. Flirtete er etwa? Nicht, dass es ihm nicht gefiel.
"Also ich denke, Helios ist ein großartiger und passender Name", sagte er. "Der göttliche Wagenlenker, der die Sonne über den Himmel bewegt. Und im Licht der Sonne müssen deine Haare glänzen wie ein Kranz aus Feuer."
Philus lachte. "Doch Iscalis bietet mir andere Dinge und viel interessantere Menschen."
Der letzte Satz war begleitet von einem Seitenblick zu Helios, den man auch als zufällig hätte interpretieren können. Tatsächlich meinte er dies wenig anzüglich, doch es konnte ja nicht schaden, ein Interesse zu signalisieren.
In einigem Abstand zu den beiden Römern folgte der germanische Sklave. Wobei er seine Ohren wachsam gespitzt hatte, damit ihm kein einziges der gesprochenen Worte entging. Sein Dominus hatte ihn schließlich nicht zum Spaß in die Entourage des Furiers eingeladen. Er sollte Dinge in Erfahrung bringen, die er später an das Ohr seines Herrn tragen würde, damit die Factio Albata das nächste Rennen gewinnen würde. Was natürlich auch am Fahrverhalten des Blonden lag, der tief durchatmete. Bei der Nennung seines einstigen Sklavennamen, zuckte Hélios Kopf in Richtung des keltischen Römers und ein feines Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
“Meinem Dominus ging dieser Name schwer über die Lippen. Vielleicht aber taufte er mich um, um mir zu verstehen zu geben, dass ich ab sofort für die Weißen zu fahren habe und nicht für die Roten.“ Ein angedeutetes Lächeln begleitete diese Worte. Das der römische Kelte dann jedoch die exakte Bedeutung seines einstigen Sklavennamen kannte, erstaunte Hélios sehr, auch wenn er sich dies nicht anmerken ließ. Stattdessen ließ er seinen Blick bis an den Horizont schweifen. Schon machte der Blonde gute Miene zu bösem Spiel, denn die Tatsache, dass er sich als einziger Angehöriger der Albata, unter lauter Veneti befand, gleich nun gar einem Himmelfahrtskommando. Doch Hélios wäre nicht Hélios wenn er sich auch dieser Herausforderung nicht stellen würde. Bei der Nennung des Wörtchens -Bier- zuckte der Kopf des Germanen dann doch in Richtung des Gastgebers und ein funkeln hielt in seinem Blick Einzug. Oh ja. Ein Tröpfchen des Bieres würde auch Hélios Kehle munden. Das der Nautier seinen
neuen Namen nun in den höchsten Tönen lobte, verwunderte Hélios ziemlich, was sich auch auf seinen Gesichtszügen wiederspiegelte.
“Ein Kranz aus Feuer. So wie die Haarpracht des furischen Fahrers. Und so strahlend wie die deinige Dominus.“ Dabei blickte Hélios gen Marcus Nautius Philus und ein Schmunzeln huschte über seine Lippen und blieb in seinen Mundwinkeln kleben. Doch wo blieb nun das Bier von dem ihr Gastgeber so geschwärmt hatte? Denn allmählich spürte Hélios wie ihm die Zunge am Gaumen klebte, so dass er leise mit der Zunge schnalzte.