RE: Sitz der Minenaufsicht
“Jawohl”, ließ Flavian verlauten und machte sich eifrig an die Arbeit. Varro unterdessen setzte sich auf die Liege. Er legte sich nicht gern hin und zudem war dies ein ernstes Thema, das ihn selbst beschäftigt hatte.
So, seine Mine hatte also keine Schwierigkeiten. Dennoch war der Medicus hier. Und als Decimus herausfand, warum, da war er gegen seinen Willen ein wenig erleichtert. Ihm gingen nämlich die Ideen aus.
„Du hast recht“, sagte er ohne Umschweife. Es zu beschönigen, hatte keinen Zweck und es war auch nicht seine Art. „Die Arbeiter leiden alle unter der Krankheit. Die Sklaven wie die Freien. Und egal, was wir tun, es scheint nicht zu helfen. Wir haben Tunnel aufgegeben und woanders von vorn angefangen. Haben längere Ruhepausen eingeführt und Heiler aus der Stadt kommen lassen.“
Und nichts hatte diese Krankheit auf Dauer bekämpfen können, wie es schien.
„Mir ist klar, welchen Ruf ich in der Stadt genieße. Unfreundlich. Unbarmherzig. Das ist alles sicher zu einem Teil wahr. Ich erwarte von Sklaven und Arbeitern, dass sie ihre Aufgaben erfüllen. Das heißt aber noch lange nicht, dass es mir Freude macht, die Männer wie die Fliegen in den Tod zu schicken. Wenn du also hier bist, um uns dabei zu helfen, dann lasse ich dir hier freie Hand.“
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